1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Ziemestalbrücke
Eine stillgelegte historische Eisenbahnbrücke ist ein ganz seltener Lost Place. Versteckt, tief im Thüringer Wald, haben wir den Viadukt nach einer kurzen Wanderung durch das idyllische Ottertal gefunden. Schon von unten war die 32 m hohe und 115 m lange gebogene Eisenkonstruktion beindruckend anzuschauen. Auf einem Trampelpfad erfolgt der Aufstieg. Oben angekommen war Schwindelfreiheit beim Gang über die Brücke angesagt, die mein Begleiter leider nicht hatte und wieder zurück gehen musste. Der Blick von oben in das Tal und auf die gekrümmten Brückenpfeiler war imposant. Weiter ging es auf den alten Schienen durch zwei Tunnel wieder zur Straße und von dort auf bergab zum Parkplatz. Alles in allem eine schöne ca. 5 km lange Wanderung.
Noch ein paar Informationen zur Brücke: Sie wurde nach jahrzehntelanger Planung an der Bahnstrecke Triptis–Marxgrün zwischen 1893 und 1895 erbaut. Der Viadukt führt auf fünf Gerüstpfeilern in leichtem Bogen über den Ziemesgrund. Er ist eingleisig und besteht vollständig aus Stahl. Die Brücke verläuft in einer Kurve mit einem Radius von 193 m und mit einem Gefälle von 2 %. Um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen ist der Brückenkopf geneigt.