1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Wünsdorf - die verbotene Stadt Teil 2
Das imposante Gebäude des 639. Militärhospitals diente bereits vor dem 1. Weltkrieg als Lazarett und blieb es auch während der Stationierung der sowjetischen Truppen in Wünsdorf.
6. Das Militärhospital Wünsdorf
Etwas abseits vom Kasernengelände befindet sich der große Schießplatz aus der Zeit des kaiserlichen Heeres, der auch von der GSSD weitergenutzt wurde. Er besteht aus mehreren Schießbahnen mit großen Geschossfangkörben.
7. Der kaiserliche Schießplatz Wünsdorf
Die Villa Burlakow, einst ein repräsentatives Gebäude in parkähnlicher Anlage wurde 1911 bis 1914 erbaut. Es war Sitz des letzten Oberbefehlshabers Generaloberst Matwei Prokopjewitsch Burlakow. Das ehemalige Kommandantenhaus ist ausgestattet mit Gauben, Erker, Stuckdecken, Holzparkettböden und einer Terrasse. Es hat ca. 200 m² Wohnfläche. Nach dem Abzug der Truppen wurde das Haus noch kurz als Museum, das einige russischen Hinterlassenschaften zeigte, genutzt. Während meines Besuches war das Gebäude fest verschlossen.
8. Die Villa Burlakow in Wünsdorf
Die nachfolgenden Bilder sind aus einem Gebiet das in sowjetischer Zeit als Militärstädtchen Nr. 4 bezeichnet wurde und bis heute noch nicht saniert wurde. In diesem Bereich war eine Funkzentrale, das Zentrum für Satellitenverbindungen, eine Aufklärungsabteilung, eine Wacheinheit, ein motorisiertes Schützenregiment und die Hauptverwaltung Aufklärung stationiert. Zu deutscher Zeit gehörte das Gelände zum Oberkommando der Wehrmacht. Interessant sind heute noch die Unterkunftsgebäude und Werkstätten aus deutscher Zeit. Die in der DDR-Zeit gebauten Garagen und das Heizhaus sind stark zerfallen. Erwähnenswert ist auch das alte deutsche Casino mit dem Sowjetstern am Eingang.
9. Militärstädtchen Nr. 4 in Wünsdorf
In der Nähe des Hauses Offiziere befindet sich noch ein Komplex aus 6 großen noch nicht sanierten Gebäuden, die um einen großen Platz herum angeordnet sind. Er wird als Schule Nr. 1 bezeichnet. In den Häusern sind Unterrichtsräume, große Säle und Unterkünfte. Interessant war ein Gebäude, das an der Seite mit einem Flachdach und bodentiefen Fensterfronten im Bauhausstil beeindruckte. Ansonsten sind alle Gebäude vollständig entkernt. Interessant sind nur noch die vereinzelten „Wandgemälde“ oder die Fahrschule in einem Dachgeschoß.
10. Die Schule Nr. 1 in Wünsdorf
Die Heeresbäckerei wurde im Jahr 1937 fertiggestellt. Sie versorgte die Garnison Wünsdorf und andere Militärstandorte. Zum Komplex gehörten die Bäckerei und ein fünfstöckiger Getreidespeicher. Während der sowjetischen Nutzung wurden in der sogenannten Brotfabrik die alten Produktionsanlagen der Wehrmacht genutzt. Die originalen Öfen sind noch erhalten. Heute stehen beide Gebäude unter Denkmalschutz und sind gut verschlossen.
11. Die Heeresbäckerei in Wünsdorf
Am Rand der Schule Nr. 1 befindet sich das Gefängnis für die sowjetischen Militärangehörigen. Der robuste Baustil verrät auch die gleiche Nutzung in der Zeit der Wehrmacht.
12. Das Militärgefängnis in Wünsdorf
Auf dem ehemaligen sowjetischen Übungsgelände, mitten im Wald, befindet sich noch ein alter Übungspanzer. Von weitem sieht er echt aus, es fehlen aber die Räder. Nur der Turm war mal drehbar. Innen ist er ausgeschlachtet.
13. Der Übungspanzer
14. Die sowjetische Gärtnerei in Wünsdorf
In vielen sowjetischen Garnisonen findet man Zeugen der teilweisen Selbstversorgung der Truppe. Versteckt hinter viel Gestrüpp habe ich dieses historische Gewächshaus, als Teil einer sowjetischen Gärtnerei gefunden:
Im Zuge der Bauarbeiten für die großen Wünsdorfer Bunker, wurden auch etwa 19 Luftschutzbunker der Bauart Winkel Typ 2 sogenannte Spitzbunker errichtet. Diese konnten über 300 Personen Schutz vor Luftangriffen bieten. Sie waren 23 Meter hoch und hatten 8 Etagen. Einige sind noch gut erhalten, andere sind nur noch Ruinen. Sie stehen zwischen den sanierten Wohnhäusern.
15. Die Winkel-Bunker in Wünsdorf
16. Zwei Freibäder
In Wünsdorf befanden sich drei von der GSSD genutzte Freibäder. Am Wünsdorfer See findet man noch in einem verwilderten Waldgelände ein Seebad mit einem Kino, Umkleideräumen, einer „Strandpromenade“, Basketballplatz und Spielplatz.
Am Rande des Schießplatzes haben sich die sowjetischen Soldaten ein eher kleines Schwimmbecken und einen künstlichen Teich gebaut. Interessant ist der wilde Mix aus den DDR-Fliesen:
17. Das Panzerreparaturwerk
Das 193. Panzerreparaturwerk realisierte die turnusmäßigen Instandsetzungen an der Panzertechnik der sowjetischen Truppen. Es wurde erst in den 70iger Jahren als DDR-Typenbau errichtet und ist historisch nicht allzu interessant.