1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Sternburg Brauerei Leipzig-Lützschena
Die Geschichte der Sternburg Brauerei begann schon 1822 auf dem Rittergut Lützschena. Freiherr Speck von Sternburg und seine folgenden Generationen entwickelten bis 1945 die Brauerei zu einer der größten Brauhäuser Mitteldeutschlands.
Nach dem Ende des Krieges wurde die Familie Speck von Sternburg enteignet. Ab 1946 verwaltete die sowjetische Militäradministration die Brauerei. 1947 wurde das Unternehmen verstaatlicht und den VVB Brauereien mit Sitz in Dresden zugeordnet, ab 1968 war die Brauerei Betriebsteil des VEB Getränkekombinates Leipzig. Das Spezialbier „German Pils“, zur Leipziger Frühjahrsmesse 1966 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, wurde nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien und in die Sowjetunion exportiert sowie bei der Bordverpflegung auf den Schiffen der DDR und in den Flugzeugen der DDR-Fluglinie „Interflug“ eingesetzt. Die in der DDR äußerst erfolgreiche Sternburg-Brauerei hat beispielsweise im Jahr 1989 mit etwa 500 Mitarbeiter ca. 500.000 Hektoliter Bier produziert. Nach der politischen Wende wurde 1990 in Kooperation mit dem Stuttgarter Hofbräu das Unternehmen Sternburg Brauerei GmbH gegründet. Durch den Wegfall von Exportmöglichkeiten ging das Produktionsvolumen stark zurück. Am 15. Mai 1991 wurde die Brauproduktion eingestellt, am 31. August des gleichen Jahres die Anlage endgültig geschlossen. Die Reudnitzer Brauerei führt seit 1992 die Marke Sternburg weiter.
Das teilweise denkmalgeschützte Gelände der Brauerei liegt seit 1991 brach, im Mai 2018 wurde vorgeschlagen, das Gelände zu einem Wohnkomplex umzubauen. Am 13. Mai 2018 brach an fünf verschiedenen Stellen ein Großbrand in der ehemaligen Brauerei aus.
Wir besichtigten das Objekt nur einige Wochen vor dem Brand. Besonders beeindruckt hat uns das gut erhaltenen Sudhaus mit seiner fantastischen Aussicht vom Turm. Viele Nebengebäude waren aber schon eingestürzt. Auch architektonisch sind viele Gebäude interessant. Z.B. habe ich noch erhaltene Art-Deco Lampen entdeckt.