1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Atomwaffenlager der GSSD
Das Sonderwaffenlager war ein Objekt der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland für nukleare Gefechtsköpfe. Es wurde von Mai 1967 bis Dezember 1968 errichtet. Zur Anlage zählten zwei baugleiche monolithische Lagerbunker, ein Umschlagraum, Kfz-Halle, Dienstgebäude, Unterkunftsgebäude, Wachgebäude und zwei Wachbunker. In den beiden Lagerbunkern wurden 160 bis 200 nukleare Gefechtsköpfe aufbewahrt. Das Lager war neben dem Sonderwaffenlager Himmelpfort eines der beiden zentralen Kernsprengkopflager der sowjetischen Streitkräfte, deren Inhalt dafür vorgesehen war, ihn im Bedarfsfall an die Raketentruppen der NVA zu übergeben. Die Nuklearwaffen im Sonderwaffenlager waren der 3. Armee der NVA (südliche DDR) zugeordnet. Die Räumung erfolgte 1990. Die Gefechtsköpfe wurden in einer geheimen Aktion schon im Sommer 1989 mit LKW´s nach Altes Lager gebracht, dort auf Waggons verladen und in die Sowjetunion transportiert. Zwei baugleiche Anlagen befinden sich in Polen und der Tschechien für deren Raketentruppen. Für die sowjetischen Truppen gab es noch separate Lager.
Ich besichtigte die Anlage 2019 im Rahmen einer Führung. Hier waren ca. 180 Soldaten und 80 Offiziere stationiert. Dazu kamen die Familienangehörigen der Offiziere, für die die DDR Wohnungen bauen musste. Die meisten Gebäude waren abgerissen. Sehenswert sind neben der Bunkeranlage, das Schwimmbad und die Sauna. Interessant war, dass die Gefechtsköpfe und die Zünder getrennt gelagert wurden. Trotzdem war es ein komisches Gefühl, dass nur 35 km von meinem Heimatort Atombomben lagerten.
Das Gelände befindet sich in Privatbesitz und kann für 30 € über Martin Kaule besichtigt werden. Bei unserer Besichtigung war auch ein NVA Bausoldat dabei, der 1968 als Schweißer an den Bauarbeiten beteiligt war. Er hatte interessante Geschichten zu erzählen.