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VEB Schwermaschinenkombinat Sket

Wir konnten noch Anfang 2021 die letzten leerstehenden Fabrikhallen aus der Gründerzeit der Grusonwerke vor ihrem Abriss besichtigen. Die Gebäude waren schon entkernt und die Abrissbagger fraßen sich durch den riesigen Hallenkomplex. Trotzdem waren wir beeindruckt von der historischen Bausubstanz die nun leider für immer verschwindet. Zur Geschichte des Werkes:

 

Hermann Gruson gründete das Werk 1855 in Buckau bei Magdeburg als Eisengießerei. Ende des 19. Jahrhundert war Gruson Weltmarktführer für den Bau von Panzertürmen für Festungen. Es wurden aber auch Geschütze und andere Rüstungsgüter produziert. 1893 wurde das Werk an die Friedrich Krupp AG verkauft. Fortan wurden auch u.a. Aufbereitungs- und Walzwerkanlagen, Hüttenwerks- und Erzaufbereitungsanlagen, Mischanlagen für die Chemische Industrie gefertigt. In den 1930er Jahren produzierte das Grusonwerk erste Prototypen des Panzer I, später dann die Panzer IV (bis Ende 1941 als einziger Hersteller) und auf der Basis des Panzer IV das Sturmgeschütz IV sowie den Geschützwagen IV (Selbstfahrlafette Dicker Max), außerdem verschiedene Sonderkraftfahrzeuge. Die Produktion erfolgte im 3-Schicht-System. Bei Ende des Zweiten Weltkrieges waren etwa 80 Prozent des Werkes zerstört, und die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) übernahm die Verwaltung. Fast die Hälfte der noch erhaltenen Anlagen wurde demontiert. Mit dem 1. November 1946 erfolgte die Umbenennung in Maschinenfabrik Krupp-Gruson in die Sowjetischen Maschinenbau AG (SAG), ein sowjetischer Generaldirektor wurde eingesetzt. Am 1. Mai 1951 wurde das Werk in VEB Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“ Magdeburg umgewandelt. Die Gründung des VEB Schwermaschinenbau-Kombinates „Ernst Thälmann“ (SKET) erfolgte am 1. Januar 1969. Der Schwerpunkt der Produktpalette lag auf Ausrüstungen für die metallverarbeitende und Hütten-Industrie, wie komplette Walzstraßen, Großanlagen usw.

Nach der Wende wurden ehemalige Kombinatsbetriebe ab Anfang 1990 als GmbHs ausgegründet, 1993 privatisierte die Treuhand diese Betriebe von denen auch noch heute einige auf Teilen des Geländes produzieren.

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