1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
VEB Schwermaschinenkombinat Sket
Wir konnten noch Anfang 2021 die letzten leerstehenden Fabrikhallen aus der Gründerzeit der Grusonwerke vor ihrem Abriss besichtigen. Die Gebäude waren schon entkernt und die Abrissbagger fraßen sich durch den riesigen Hallenkomplex. Trotzdem waren wir beeindruckt von der historischen Bausubstanz die nun leider für immer verschwindet. Zur Geschichte des Werkes:
Hermann Gruson gründete das Werk 1855 in Buckau bei Magdeburg als Eisengießerei. Ende des 19. Jahrhundert war Gruson Weltmarktführer für den Bau von Panzertürmen für Festungen. Es wurden aber auch Geschütze und andere Rüstungsgüter produziert. 1893 wurde das Werk an die Friedrich Krupp AG verkauft. Fortan wurden auch u.a. Aufbereitungs- und Walzwerkanlagen, Hüttenwerks- und Erzaufbereitungsanlagen, Mischanlagen für die Chemische Industrie gefertigt. In den 1930er Jahren produzierte das Grusonwerk erste Prototypen des Panzer I, später dann die Panzer IV (bis Ende 1941 als einziger Hersteller) und auf der Basis des Panzer IV das Sturmgeschütz IV sowie den Geschützwagen IV (Selbstfahrlafette Dicker Max), außerdem verschiedene Sonderkraftfahrzeuge. Die Produktion erfolgte im 3-Schicht-System. Bei Ende des Zweiten Weltkrieges waren etwa 80 Prozent des Werkes zerstört, und die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) übernahm die Verwaltung. Fast die Hälfte der noch erhaltenen Anlagen wurde demontiert. Mit dem 1. November 1946 erfolgte die Umbenennung in Maschinenfabrik Krupp-Gruson in die Sowjetischen Maschinenbau AG (SAG), ein sowjetischer Generaldirektor wurde eingesetzt. Am 1. Mai 1951 wurde das Werk in VEB Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“ Magdeburg umgewandelt. Die Gründung des VEB Schwermaschinenbau-Kombinates „Ernst Thälmann“ (SKET) erfolgte am 1. Januar 1969. Der Schwerpunkt der Produktpalette lag auf Ausrüstungen für die metallverarbeitende und Hütten-Industrie, wie komplette Walzstraßen, Großanlagen usw.
Nach der Wende wurden ehemalige Kombinatsbetriebe ab Anfang 1990 als GmbHs ausgegründet, 1993 privatisierte die Treuhand diese Betriebe von denen auch noch heute einige auf Teilen des Geländes produzieren.