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Das verlassene Mittelalter Dorf Rocca San Silvestro

Rocca San Silvestro ist eine mittelalterliche, vier Jahrhunderte lang bewohnte und heute teilweise verfallene Höhenburg (ital. rocca) im Toskanischen Erzgebirge. Die fast ein Hektar große, auf der Kuppe eines Kalksteinkegels gelegene Anlage im Hinterland von Piombino, diente einst Bergarbeitern und Metallschmelzern als Lebens- und Arbeitsraum. Rocca San Silvestro wurde zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert von den aus Pisa stammenden Grafen della Gherardesca angelegt. Die Burg diente als Stützpunkt, um – wie schon anderthalb Jahrtausende zuvor die Etrusker – die reichen Vorkommen an Kupfer und silberhaltigem Blei in den Tälern der Umgebung auszubeuten. Mit dem Kupfer und Silber belieferten die Grafen die Münzprägeanstalten der toskanischen Städte Lucca und Pisa.

Der heute sichtbare Grundriss stammt aus der letzten Ausbaustufe (2. Hälfte des 13. Jahrhunderts). Damals lebten in Rocca San Silvestro schätzungsweise 200 – 250 Personen, die sich auf etwa 42 Wohnhäuser (Feuerstellen) verteilten. Um innerhalb der Burgmauer neue Familien aufnehmen zu können, hatte man bestehende Häuser zweigeteilt oder um ein zweites Stockwerk erweitert.

Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg aus wirtschaftlichen Gründen und wegen der Pest-Epidemien verlassen. Danach diente sie nur noch Hirten als Schutzraum für ihre Tiere. Die Rocca gilt als eines der bedeutendsten Beispiele einer herrschaftlichen Ansiedlung in Verbindung mit Bergbau und Metallbearbeitung in Europa. Die Burg kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Tickets gibt es im Büro des Archäologischen Bergbauparks von San Silvestro. Ich empfehle die Fahrt mit der Minenbahn dorthin mitzubuchen.

Mehr Infos unter:

Parco Archeominerario di San Silvestro
Via di San Vincenzo 374b
57021 Campiglia Marittima (LI)
Tel. + 39 0565 838680 Buchungen unter: +39 0565 226445
Fax + 39 0565 838703
http://www.parchivaldicornia.it/

 

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