1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Geheimobjekt "Seewerk"
Den Bunker und die Kasernen konnte ich im Rahmen eines legalen Besuchs im November 2021 erkunden. Das Gelände ist heute in Privatbesitz und wird als Paintballanlage genutzt. Bei Martin Kaule könnt Ihr den wirklich sehenswerten, geführten Rundgang buchen.
Das Objekt besteht aus vielen leerstehenden Gebäuden aus der Zeit der Nutzung durch die Wehrmacht und der GSSD. Der Bunker wurde bereits Ende der 1930er Jahre als unterirdische Produktionsstätte geplant. 1939 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Bis 1945 wurde hier Chlortrifluorid für die Raketenindustrie des Dritten Reiches hergestellt, der aus Tarngründen als N-Stoff bezeichnet wurde. Die zu dieser Zeit entstandene Raumaufteilung war: Eisenbahntunnel, zwei Produktionshallen und ein Anbau zur Lagerung des Endproduktes. Unmittelbar vor der Eroberung durch die Rote Armee wurde begonnen, die Anlagen zur Fertigung von Sarin, im südlichen Nebenbereich der eigentlichen Bunkeranlage zu erweitern; die Anlagen wurden aber nicht mehr fertiggestellt.
Zunächst ein paar Bilder der Gebäude und Keller außerhalb des großen Bunkers, die ein architektonischer Mix aus deutscher und sowjetischer Architktur sind:
Beim Bunker Seewerk handelt es sich heute um einen viergeschossigen Bunker, der ursprünglich in den 1940er Jahren in offener Bauweise erstellt und durch Erdüberschüttung in einer Höhe von 10 bis 15 Metern bedeckt wurde. Da der gegenwärtige Bunker in großen Teilen einen An- und Umbau (ab 1958) der bereits existierenden Anlage darstellt, musste die Raum- und Funktionsplanung sich an den bereits bestehenden Gegebenheiten orientieren. Zugleich wurden große Teile der früheren Produktionshallen durch Einziehen neuer Etagendecken zur Nutzung im Rahmen des Führungskonzeptes „umfunktioniert“. Weitere Umbauten, die auch die Erneuerung und den Austausch technischer Komponenten beinhalteten, erfolgten zwischen 1969 und 1973 und nach 1979 durch Spezialisten der NVA, wobei die GSSD die Ausrüstung stellte. Zugleich wurden nach 1979 weitere Neubauten in der Liegenschaft errichtet, die die Nutzung als Führungsstelle höherer Kommandostäbe erst ermöglichten, denn der Großteil des ständig verfügbaren Bereitschaftspersonals musste und durfte vor Ort wohnen. Der Bunker hat eine Nutzfläche von 14.000 m² (ohne Betriebstechnikräume).
Über die genaue Nutzung zu Zeiten des Kalten Krieges ist wenig Gesichertes bekannt. Nach 1945 war das Gebiet um den Bunker Sperrgebiet, mit einer Legende als Lazarett bzw. Heilanstalt und ab 1959 als Kfz-Instandsetzungsbetrieb. Es ist wahrscheinlich, dass der Bunker zwei Nutzungsperioden hatte und vor 1979 auch einen anderen Hausherrn. Die militärische und politische Unzuverlässigkeit der Polen (Solidarnocz), bewogen die Nutzer aber, das Bauwerk zu modernisieren und einer anderen Nutzung zuzuführen. Endzweck könnte ein vorgeschobener Gefechtsstand (VGS) für die Lenkung der Streitkräfte des Warschauer Vertrages auf dem westlichen Kriegsschauplatz gewesen sein. Hierfür spricht neben einem Gefechtsführungszentrum auch die fernmeldetechnische Abstützung der Liegenschaft.
Hier die Bilder aus dem Inneren des Bunkers: