1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Schießbahn Ost in der Heeresversuchsanstalt Kummersdorf
Die später als „Schiessbahn Ost“ benannte Erprobungsschiessbahn wurde ab 1880 von der Artillerie genutzt. Die Schiessbahn hat eine Länge von 12.959 m (regelmäßig genutzt wurden ca. 10.200 m) und eine Breite von ca. 1.000 m. Die nutzbare Breite betrug 250 m, der Rest war für Bauten wie die Beobachtungsbunker, die Schießplatzbahn und Sicherheitsbereiche reserviert. An der sogenannten Nulllinie stehend, mit Blick auf die Schießbahn, gab es auf der linken Seite 55 Beobachtungsstände, auf der rechten standen 5 Beobachtungsstände. Die Bunker unterschieden sich sowohl in der Größe als auch bei der Verwendung der zum Bau benötigten Materialien.
Auf der Schießbahn verteilt wurden im Laufe der Zeit diverse Bauten errichtet. Dies waren zum einen Zielbauten (also zum Zweck der Zerstörung errichtet), aber auch verschiedene Bauten als feste Lafetten zur Erprobung betonbrechender Munition. Am bekanntesten sind das 6.000 m entfernte Betonziel und das vereinte Gewölbe- und Panzerziel. 1934 wurde eine eine Anlage zur Messung der Geschoss-Anfangsgeschwindigkeit errichtet.
Die Schießbahn wurde bis 1945 genutzt. Durch die GSSD erfolgte keine Nachnutzung, viele Beobachtungsbunker wurden gesprengt. In den Jahren 1958-60 wurde die Schießbahn zwischen km 5,2 und 6,8 mit dem GSSD-Flugplatz Sperenberg überbaut.
Erwähnenswert ist hier aber auch, dass die Beobachtungsbunker der Schiessbahnen (Ost und West) unmittelbar bei Kriegsende der Kummersdorfer Zivilbevölkerung als Schutzbauten vor den angreifenden sowjetischen Soldaten dienten. Interessant ist dieser mit einem Tarnnetz verhängte, sich in einen dschungelähnlichen Wäldchen befindliche, Beobachtungsbunker. Wahrscheinlich wurde er 1945 von der sich versteckenden Bevölkerung eingerichtet: Quelle: Förderverein Museum Kummersdorf e.V.
Vereinigtes Panzer- und Gewölbeziel; Großes Gewölbe:
Vereinigtes Panzer- und Gewölbeziel; Kleines Gewölbe:
Hier sind zwei weitere zerschossene ehemalige Befestigungsziele zu sehen: