1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Reichsportflughafen R.
Kurz vor den Olympischen Spielen, am 30. Juli 1936, wurde der Reichssportflughafen R. offiziell eröffnet. Die Fertigung des Bücker Flugzeugbaus war bereits 1935 von Berlin nach Rangsdorf verlegt worden. Das Flugfeld diente der Erprobung und Entwicklung von vielen Bücker-Flugzeugen und im Zweiten Weltkrieg der Versorgung der Luftwaffe mit Waffentechnik aus dem Hause Bücker. Der nahegelegene Rangsdorfer See war gleichzeitig ein Wasserflughafen und hatte eine Abfertigungsmöglichkeit. Viele große Flugpioniere und Sportflieger flogen in dieser Zeit in Rangsdorf. Dazu gehörten Elly Beinhorn und ihr Ehemann Bernd Rosemeyer. Heinz Rühmann startete seine Flüge zeitweise von hier und Beate Uhse lernte auf dem Flugplatz R. das Fliegen. Sie war Einfliegerin in den Bücker-Flugzeugwerken und Überführungsfliegerin. Im Winter 1939/40 übernahm R. die Funktion des Verkehrsflughafens Berlin Tempelhof. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz zum Fliegerhorst umfunktioniert, auf dem Verbände der Luftwaffe stationiert waren. Am 20. Juli 1944 um 7 Uhr startete von hier Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit seinem Adjutanten Werner von Haeften in einer He 111 zum Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen, wo er das Attentat vom 20. Juli 1944 beging. Gegen 15.45 Uhr kehrte er auf den Fliegerhorst R. zurück. Am 22. April 1945 wurden Flugplatz und Bücker-Werke von der Roten Armee eingenommen und anschließend bis 1946 von verschiedenen Jagdfliegereinheiten der sowjetischen Luftstreitkräfte belegt. Drei Flugzeughallen wurden demontiert und in die Sowjetunion verbracht. Danach wurde das Gelände bis zum Abzug der sowjetischen Truppen im Jahre 1994 weiterhin von Einheiten der 16. Luftarmee als Instandsetzungsflugplatz für Hubschrauber, Motoren und Triebwerke genutzt. Ab 1956 war hier auch ein Nachrichtenregiment stationiert. Seit dem Abzug zerfällt das denkmalgeschützte Gelände. In 2019 wurde das Gelände an einen Investor verkauft der hier 700 Wohnungen bauen will.