1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Die Bezirksparteischule der SED
Der Rohbau des Gebäudes entstand in den Jahren von 1938 bis 1942. Geplant war es als Schulbau, bedingt durch den Zweiten Weltkrieg wurde das Bauvorhaben jedoch zunächst nicht fertiggestellt. Erst in den Jahren von 1951 bis 1955 fand dann der Ausbau des Hauses zur SED-Parteischule statt. In den 70iger Jahren erfolgte ein erheblicher Ausbau mit vielen Vorlesungsräumen und einem 10-stöckigen Unterkunftsgebäude. In den 90iger Jahren wurde es von der Stadt nachgenutzt und 2002 verkauft. Seitdem steht das riesige Areal leer. Das Innere macht einen stark verrotteten Eindruck. Alles Brauchbare wurde entsorgt. Fenster sind zerschlagen oder mit Holzplatten gesichert. Interessant war die alte SED-Diskothek für die angehenden Parteikader im Keller des Altbaus.
Die Bezirksparteischule (BPS) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) hatte die Aufgabe, SED-Nachwuchskräfte ideologisch zu potenziellen Führungskräften im DDR-Partei- und Staatsapparat auszubilden. Sie war nach der Parteihochschule „Karl Marx“ in Berlin die zweithöchste Kaderschmiede der Staatspartei. DDR-weit gab es 15 Bezirksparteischulen. Die SED Bezirksparteischule bot die politische und fachliche Ausbildung für Leitungsfunktionen. Ohne den Besuch einer solchen Einrichtung war es unmöglich, eine Führungsposition in Staat oder Partei einzunehmen. Die Bezirksparteischulen waren somit ein wichtiges Rekrutierungsreservoir für leitende Kader. Sie lieferten das Personal für den Aufbau des Partei- und Staatsapparats, ihre Absolventen waren automatisch Nomenklatura-Kader der SED. Die Lehrgänge dauerten bis zu einem Jahr.