1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Panzerwerk
Etwa im Zeitraum 1942 bis Herbst 1943 wurde auf der Liegenschaft das Heeres-Neben-Panzer-Zeugamt (HNPZa) B. der Wehrmacht errichtet, welches dem Heeres-Panzer-Zeugamt Königsborn bei Magdeburg unterstellt war. Die Standortwahl wurde dadurch begünstigt, dass man von dem Bahnanschluss der benachbarten Papiermühle nur einen Abzweig bauen musste, um die Bahnanbindung des Objektes herzustellen. Gebaut wurde 1942/43 im Eiltempo, wobei auch sowjetische Kriegsgefangene zum Einsatz gekommen sein sollen. Es wurden 200 m lange Lagerhallen (freitragend ohne Stützen), die längsseitig durch Mauern in 4 bzw. 5 Abschnitte untergliedert waren und an den Stirnseiten abgetrennte Bürotrakts sowie lokale Einbauten (z.B: Heizhaus) enthielten, gebaut. Bis 1945 wurden in den Großlagerhallen diverse Ersatzteile für Panzer, welche überwiegend in Kisten verpackt waren, gelagert. Die Personalstärke war dabei nicht sehr hoch. Eine Panzerfabrikation oder -reparatur vor Ort erfolgte nicht. Nach dem 2. WK bis 1991 wurde der Standort dann durch sowjetischen Streitkräfte weiter militärisch genutzt. Der Standort diente nicht zur Panzerfabrikation oder -reparatur, sondern ebenfalls lediglich als Depot. Es sollen hier zeitweise bis zu 300 Mann (einschl. Offiziere) stationiert gewesen sein und deutlich mehr Fahrzeuge als vor 1945. Zudem erfolgten in mehreren Etappen umfangreiche bauliche Aktivitäten u.a. ein Tanklager. Heute sind die Gebäude in einen erbärmlichen Zustand. Die Dächer der großen Hallen sind alle eingefallen. Highlight war ein sowjetisches Wandbild, das noch ganz gut erhalten war. Auf dem Gelände wird ein Solarpark geplant.