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2. NVA Nachrichtenbrigade

Die Geschichte dieses Objektes beginnt ab 1939. Hier baute die Paraxol GmbH, eine Tochter der DEGUSSA, eine Fabrik zur Herstellung des Sprengstoff-Vorprodukts Pentaerythrit, das wiederum das Ausgangsmaterial für militärischen Sprengstoff Nitropenta war. Das Werk wurde der Tarnung wegen in Form von kleinen Produktionseinheiten in einem Waldgebiet aufgebaut. Die Fabrik hatte ein großes Lager für Methanol, das jeweils vor Ort katalytisch zu Formaldehyd umgesetzt wurde. Den Bericht über das benachbarte Tanklager könnt Ihr hier lesen. Von 1945-1950 wurden mehrere Hallen des Werkes, sowie alle Maschinen und Ausrüstungen durch Spezialdemontagekommandos der Roten Armee demontiert. Einige Gebäude wurden gesprengt. 1951 übernahm die KVP (Kasernierte Volkspolizei) nach einem Rechtsträgerwechsel das Hauptobjekt. Die aus der KVP hervorgegangene NVA baute es ab 1956 um und erweiterte es. Bis 1990 war es Standort verschiedener NVA-Nachrichteneinheiten, u.a. des Nachrichtenregiments 2, das später zur 2. Nachrichtenbrigade umformiert wurde. Das sich ca. 2 km entfernt befindliche einstige Methanol-Lager wurde ab 1963 als Treib- und Schmierstofflager 44 der Luftstreitkräfte der NVA genutzt.

Mit dem Ende der NVA wurde das Objekt an die Bundeswehr übergeben. Nach kurzer Zeit wurde es als entbehrlich eingestuft und ging in das Vermögen der Finanzverwaltung des Bundes über. Der größte Teil des Geländes wird bis heute nicht genutzt. Auf einem Teil haben sich Gewerbe, eine freie Schule und ein Altersheim angesiedelt.

Bekannt und sehenswert ist das DDR-Wandbild am ehemaligen Kulturhaus. Ansonsten ist das Objekt geplündert und bis auf die historischen Gebäude gibt es nicht viel Aufregendes zu sehen.

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