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Funkstation der USAF auf dem Monte Limbara / Sardinien

Die Troposphärenstation am Monte Limbara wurde durch die US-Militärakademie der Air-Force in Auftrag gegeben und sollte das Rückgrat des Funknetzwerkes Netzwerk „486L Mittelmeer Communications System (MEDCOM)“ zwischen Spanien und dem Nahen Osten bilden, zu der noch eine Vielzahl von ähnlichen Stationen in anderen NATO-Ländern gehörten. Sie liegt in 1300 m Höhe auf Nordsardiniens höchstem Berg. Bei klarem Wetter kann man von hier oben bis zur Küste und sogar nach Korsika sehen.

Hauptzweck des Troposcatter-Netzwerks war die Übertragung von verschlüsselten Nachrichten - während des Kalten Krieges - in einer Entfernung von Tausenden von Kilometern.
Die letzten Nachrichten, die von den großen Parabolantennen des Limbara-Gebirges stammen, wurden mit dem ersten Golfkrieg in den frühen 90er übertragen. 1993 wurde die Basis endgültig aufgegeben und von den Amerikanern dem italienischen Verteidigungsministerium übergeben. Die Aufgaben der Station haben dann Satelliten übernommen. Danach wurde die Anlage sich selbst überlassen.

Am Beeindruckendsten auf dem zugänglichen Gelände sind die riesigen Parabolantennen, die kurz vor der Bergspitze in den Himmel ragen.

Betritt man die verschiedenen Gebäude hat man den Eindruck ein Stück Amerika zu betreten, das auf einem sardischen Berg auf mysteriöse Weise in Vergessenheit geraten ist.  Ein überdachter Fußweg - unerlässlich bei Schnee oder starkem Wind - verbindet die verschiedenen Gebäude: die Schlafsäle, die Büros, die Freizeitluft (mit Küche, Kino, Bar und Post), die Werkstatt, die Lagerhallen und das Kraftwerk, die beeindruckende Heizungsanlage und natürlich die großen militärgrünen Antennen.
In einem Technikraum trägt ein großer Schalter die Aufschrift MAIN SWITCH. Zwei mögliche Optionen: On oder Off. Die Versuchung war groß. Ich stellte den Schalter auf OFF. Ich warte einige Sekunden und stelle ihn dann wieder auf On. Immer noch Stille. Es passiert nichts Der Krieg ist wirklich vorbei.

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