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Das Neue Lager

Als die Kapazität des ersten Lagers (Altes Lager) nicht mehr reichte, entstand Ende des 19. Jahrhundert „Neues Lager“. Der Bau der Objekte begann 1889 in Form von damals üblichen Klinkerbauten, von denen einige heute noch stehen. Zu die dem Komplex gehörten das Heeres-Standortlazarett sowie ein Proviantlager.

Das Truppenlager diente voralle der Unterbringung von hier übenden Gasttruppen. Im Neuen Lager waren aber auch zeitweise Schulen und andere Heeresdienstellen stationiert. Ende der 30iger Jahre bestand das Lager aus fünf Verwaltungs-, Wirtschafts- und Wohlfartsgebäuden, einem Offizierslehrgebäude, vier Dienstgebäuden u.v.m In zusätzlichen Funkgtionsgebäuden waren eine Waffenmeisterei, ein Pulvermagazin, eine Schneiderwerkstatt und vier Schmieden untergebracht. 15 Geräte- und Geschütz-schuppen, ein Spritzenschuppen, 27 Pferdestallbaracken und eine Tankanalge gehörten ebenso dazu wie ein Tranformatorenhaus, ein Wasserturm und ein Schwimmbad.

Ab Juli 1933 bis September 1939 wurde ein Teil des Geländes vom Gemeinschaftslager für Rechtsreferendare „Hanns Kerll“ genutzt. In dieser Zeit mussten etwa 20.000 männliche Rechtsreferendare – zunächst alle preußischen, dann alle deutschen – einen Teil ihres Vorbereitungsdienstes in diesem ehemaligen Reichswehrlager absolvieren, das heute unter Juristen einen von Mythen umrankten Ruf genießt. Dabei sollten angehende Staatsanwälte, Richter und Rechtsanwälte in der Gemeinschaft sportlich wie ideologisch gedrillt werden. Juristische Ausbildung, vor allem in der neuen NS-Gesetzgebung, kam erst später hinzu. Schulungslager für einzelne Berufsgruppen waren in der NS-Zeit gängige Instrumente der Indoktrinierung, Disziplinierung und Auslese, die zugleich einen auf die sogenannte Volksgemeinschaft bezogenen integrierenden Anspruch hatten. Die zukünftigen Staatsanwälte und Richter wurden mit antiintellektuellen, antiindividuellen und antibürgerlichen Elementen des Lagerlebens überzogen und im nationalsozialistischen Sinne indoktriniert.1939 erfolgte die Übernahme des Objekte durch die Wehrmacht. Es wurde zu einem Lazarett umfunktoniert. Heute stehen keine Gebäude des Gemeinschaftslagers mehr.

Von 1945 bis 1992 waren hier verschiedene Einheiten der GSSD u.a. eine Raketenbrigade stationiert. Es erfolgten Erweiterungsbauten in Form von Garagen und Werkstätten. In 2010 und 2021 erfolgte ein Teilabriss der Gebäude.

Markant auf dem Gelände sind die noch vorhandenen Kasernen aus der Kaiserzeit:

Zwei historische Bilder aus Referendarschule von 1935 für die künftigen Richter und Staatsanwälte die Besuch vom preußischen Innenminister Hanns Kerrl bekamen:

Die ehemaligen Pferdeställe wurden zu KfZ-Werkstätten umfunktioniert. Gut zu sehen sind noch die Tröge zur Nahrungsaufnahme der Pferde:

In der Zeit der sowjetischen Besetzung wurde ein Vielzahl von KfZ-Hallen, Werkstätten und ein KfZ-Waage gebaut. Interessant sind die an die Hallenwand gepinselten DDR Verkehrschilder für die Fahrschule:

Dieser "idyllische" Teich sieht sehr Russisch aus:

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