1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Mühlenwerke U&W
Die Mühlenwerke wurden um 1872 als Dampfmahl- und Sägemühle erbaut. Durch zwei Brände wurde die alte Mühle zerstört und bekam 1913 das jetzige Aussehen. Die riesigen Stahlsilos kamen dann 1934 dazu. Hauptprodukte waren verschiedene Mehlsorten und Kleie. 1972 kam dann die Verstaatlichung und der neue Name "VEB Mühlenwerke". 1993 machte die Bad Lausicker Mühle dicht und steht seitdem leer. 2019 verunglückte ein 11-jähriger Junge tödlich, als er in einem der vielen Schächte in der Mühle gefallen ist. Seitdem ist das Gebäude gut gesichert.
Das Klinkerbau-Ensemble steht an einem jahrhundertealten Mühlenstandort an der Weißen Elster. Seit 1882 befand sich dort die F. M. Weber Papier- & Pappenfabrik. Ab 1910 nutzte die Papierfabrik auch die Wasserkraft und setzte zwei Francis-Turbinen Voith aus Heidenheim ein. Ende der 1930er Jahre gehörte der Betrieb zu den nationalsozialistischen Musterbetrieben. Nach der Enteignung 1945 war das Werk ein SAG-Betrieb, also unter Regie der Sowjetunion. 1975 war das Werk als VEB Vereinigte Papier- und Wellpappenfabrik Teil des VEB Kombinat Zellstoff, Papier und Pappe Heidenau tätig.