1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Fahrgastschiff MS Deutschland
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden speziell in Berlin sämtliche Motorschiffe stillgelegt, um Kraftstoff zu sparen. Ein bescheidener Ausflugsverkehr konnte anfangs noch mit Dampfern aufrechterhalten werden, aber auch diese Fahrten gingen mehr und mehr zurück und wurden schließlich eingestellt. Viele Schiffe dienten nun halbmilitärischen Zwecken. Sie wurden als Feuerlöschboote, Wohn- und Transportschiffe für Zwangsarbeiter oder Büroschiffe genutzt. Der Luftwaffenfiskus beanspruchte unter anderem die Deutschland (Baujahr 1930) der Reederei Winkler. Es war für 330 Fahrgäste zugelassen und wurde der Transportflotte Speer zugeordnet. Während des Rückzuges der Wehrmacht wurde das Schiff auf dem Dnepr gesprengt und versenkt.
Die Schiffswerft Gebr. Winkler bei Rüdersdorf erhielt die Genehmigung, als Ersatz für das verlorengegangene Schiff einen Schlepper zu bauen. Die Kiellegung erfolgte im Herbst 1941 und der Stapellauf war im Frühjahr 1942. Der ursprünglich geplante Antrieb durch einen Dieselmotor konnte nicht realisiert werden. Die Werft besaß aber die aus dem in der Werft der Gebr. Wiemann in Brandenburg gebauten Schlepper Oskar Wankel III ausgebaute Dreifachexpansionsdampfmaschine. Diese Dampfmaschine leistete etwa 250 PS. Als Schleppdampfer kam das Schiff nie zum Einsatz. Bei Kriegsende lag es im Berliner Westhafen, wo es als Wohnschiff genutzt wurde.
Auf Weisung der Behörden des sowjetischen Sektors von Berlin musste es in den Ostteil der Stadt überführt werden. Nach umfangreichen Umbauarbeiten in Kalkberge kam die Deutschland 1950 als Fahrgastschiff wieder in Fahrt. Eingesetzt wurde sie besonders von der Jannowitzbrücke nach Zielen an der Oberspree und der Dahme. Im Frühjahr 1953 siedelte das Unternehmen Gebr. Winkler mit der Deutschland nach Westberlin über. Nach dem Verkauf 1997 erfolgte ein Umbau in der Werft Malz. 1997 wurde der Schornstein als Attrappe wieder auf das Schiff gebaut, um sich der früheren Schiffssilhouette anzunähern. Das Schiff wird seit 2004 als festliegendes Restaurantschiff auf dem Tegeler See genutzt. Seit ca. 2009 verrottet es in einen Brandenburger Industriehafen, wie Ihr hier in den Bildern vom Februar 2021 sehen könnt:
Vor der Deutschland liegt noch das Wrack der „Freibeuter“, dass wegen ihres schlechten Zustandes 2018 sogar sank. Auf Anordnung des Landesamtes für Bauen und Verkehr wurde das Wrack gehoben und gesichert. Nun soll das Schiff zeitnah geborgen werden. Dazu ist aber schweres Gerät notwendig und bis heute (März 2021) liegt es noch hier. Dieses Schiff wurde 1930 gebaut und wurde zuletzt wohl auch als Restaurantschiff genutzt.