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Das Stasi-Krankenhaus

1980 wurde die Klinik des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Ost-Berlin in unmittelbarer Nachbarschaft des Regierungskrankenhauses eröffnet. Behandelt wurden hier die Mitarbeiter der Staatssicherheit, ab einem höheren Dienstgrad auch deren Angehörige, sowie verdiente ehemalige Angehörige der Geheimpolizei. Die Einrichtung war universell ausgestattet und verfügte über knapp 300 Betten. Die Patienten wurden von insgesamt 650 Mitarbeitern betreut. Nur für dieses Krankenhaus standen zehn Krankenwagen zur Verfügung. Die MfS-Klinik in Berlin war die größte "legendierte" medizinische Einrichtung der Staatssicherheit. Offiziell handelte es sich um ein Krankenhaus des Ministerrates der DDR. Dabei handelte es sich um eine häufig von der Geheimpolizei genutzte "Legendierung", die nicht einmal falsch war, da das MfS dem Ministerrat formal unterstand.

Das Haus wurde mit großem Aufwand gesichert und das Personal nur nach eingehender Prüfung eingestellt. Nach der Wende ereilte es das gleiche Schicksal wie das Regierungskrankenhaus. Es wurde dem Klinikum Buch angegliedert. 2001 wurde das inzwischen defizitäre Klinikum Buch mitsamt dem Stasi-Krankenhaus vom Berliner Senat an die "Helios Kliniken" verkauft, die sich verpflichteten, moderne Klinikgebäude zu errichten. Diese waren 2007 fertig. Seitdem steht das Krankenhaus leer. Aktuell gibt es Planungen das Gebäude, wie auch das benachbarte  Regierungskrankenhaus abzureißen und hier 3.000 Wohnungen zu bauen. Der bauliche Zustand ist nicht so schlimm wie beim Regierungskrankenhaus.

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