1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Flakturm Humboldthain
Die Berliner Flaktürme waren insgesamt drei Paar, die während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des „Führer-Sofortprogramms“ entstanden. Es wurde von Hitler nach dem Luftangriff auf Berlin der Royal Air Force Ende August 1940 angeordnet.
Für die Abwehr feindlicher Flugzeuge waren jeweils zwei Flaktürme vorhanden: Der L-Turm (Leitturm) erfasste die Flugzeuge mittels Radar (Würzburg-Riese) und/oder optischen Entfernungsmessern (Triangulation) und die sogenannte „Umwertung“ errechnete die Richtwerte für die schweren Flakgeschütze. Diese wurden elektrisch in den zugeordneten G-Turm (Geschützturm) übertragen.
Die monströsen Flaktürme wurden in den Jahren 1940 bis 1942 an drei Stellen in Berlin errichtet, im Tiergarten (Zoobunker) und den beiden Volksparks Friedrichshain bzw. Humboldthain. Ein vierter Turm im Volkspark Hasenheide war nur geplant.
Im Humboldthain hatten 1942 Zwangsarbeiter in nur sieben Monaten den nördlich der Stadtmitte gelegenen Bunker mit seinen 2,70 Meter dicken Mauern errichtet. 42 Meter hoch, ausgelegt für 15.000 Luftschutz Suchende. In der Nachkriegszeit wurden die Berliner Flaktürme als militärische Bauwerke von den Alliierten gesprengt. Der Zoobunker und der Bunker Friedrichshain (Mont Klamott) sind verschwunden. Da die am Trümmerberg des Humoldthain-Bunkers vorbeiführende Bahnstrecke der Ringbahn nicht beschädigt werden durfte, ist der nördliche Teil des Bunkers aber noch heute sichtbar und im Rahmen einer Tour des Vereins Berliner Unterwelten begehbar. Bis 1950 wurden im Humboldthain etwa 1,4 Millionen Kubikmeter Schutt abgekippt. Es entstanden zwei Trümmerberge, die Bunkerruinen wurden dadurch weitgehend übererdet.
Die Tour führt Euch über drei freigelegte Etagen in der Bunkeranlage. Ihr könnt auch Blicke in den verschütteten Teil der Anlage werfen. Gutes Schuhwerk und warme Kleidung ist empfehlenswert. Vom frei zugänglichen Dach habt Ihr einen schönen Blick auf den Westteil von Berlin. Das fotografieren im Inneren des Bunkers war leider nicht gestattet.