1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Heim des SS-Lebensborn
Das ehemalige Hospital ist ein eindrucksvoller neogotischer Klinkerbau, der ab 1883 als Malteser-Krankenhaus errichtet wurde. Der stattliche Mittelteil mit dem dominanten Kapellenerker verleiht dem Gebäude eine wuchtige Dimension. Im ersten Weltkrieg wurden hier verwundete Piloten versorgt. In der Zwischenkriegszeit, ab 1918, diente das Krankenhaus als Sanatorium, für das es umgebaut wurde. 1926 verkauften die Malteser-Mönche die Gebäude an einen privaten Investor. Leider hatte der neue Käufer nicht lange Freude an der beeindruckenden Immobilie. Da er jüdischer Herkunft war, musste er den Komplex verkaufen und floh dann aus Deutschland. Einige Jahre später, im Jahr 1938, wurde das ehemalige Krankenhaus zum Sitz des Bundes Deutscher Mädchen (BDM) also dem weiblichen Gegenstück der Hitlerjugend. Es wurde eine Einrichtung des SS-Lebensborns, der 1936 mit dem Ziel gegründet wurde die Erneuerung des deutschen Blutes voranzutreiben. Die Lebensborn-Einrichtungen waren Orte, an denen ausgewählte, gesunde und als reinrassig betrachtete Frauen mit entsprechend ausgesuchten Männern (meistens SS-Männer) Geschlechtsverkehr hatten und daraufhin Kinder zur Welt brachten, um die Herrenrasse zu stärken. In den Einrichtungen wurden auch schwangere Frauen aufgenommen, die in schwierigen Situationen waren und einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung zogen. Der Aufenthalt sollte ihnen die nötige Versorgung zukommen lassen und sie von der Abtreibung abzubringen. Natürlich alles zum Wohle des Heimatlandes.
In den Jahren 1945-47 wurde das Gebäude von den der Roten Armee als Kaserne genutzt. Später wirkten in den Mauern eine Landwirtschaftsschule und mit der Landwirtschaft verbundene staatliche polnische Institutionen. Mitte der 1990er Jahre kaufte ein Investor aus Deutschland das Gebäude. Aus lauten Ankündigungen und Plänen wurde jedoch nichts, der neue Besitzer geriet in Streit mit dem Denkmalschützer und verschwand angeblich. Nun verfällt das schöne Gebäude mit jedem weiteren Jahr zu einer größer werdenden Ruine. Das Gebäude erinnert auch ein wenig an die Hogwart Schule von Harry Potter.