1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Heeresversuchsanstalt Kummersdorf
Auf diesem Seiten gebe ich Euch einen Überblick über die die Geschichte der einzelnen Standorte der Heeresversuchsanstalt in Kummersdorf.
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 entstand ab 1874, finanziert mit Reparationszahlungen aus Frankreich, in einem Staatsforst bei Kummersdorf, ein moderner Artillerieschießplatz. Der ursprüngliche Schießplatz der Artillerieprüfungskommission in Berlin Tegel (auf dem Gelände befindet sich heute der Flughafen Tegel) entsprach nicht mehr den Anforderungen moderner Waffen mit gestiegenen Reichweiten und war damit einfach zu klein, befand sich zu dicht bei Berlin und auch Geheimhaltungsgründe spielten bei der Verlegung eine Rolle.
1874/75 wurde die Königliche Militär Eisenbahn (K.M.E.) zwischen dem Militärbahnhof Schöneberg und Kummersdorf errichtet, die Strecke wurde 1897 bis nach Jüterbog verlängert.
In der inmitten märkischer Wälder verborgenen Anlage entwickelten und erprobten Wissenschaftler, Techniker und Militärs eine breite Palette von Rüstungsgütern – von Geschirr für Feldküchen, Stiefel für Kanoniere, der Artillerie über Feldeisenbahnen, Kommunikationstechnik, Panzer, Kraftfahrzeuge bis hin zu Festungsbauten. Nach dem Ersten Weltkrieg wandelte sich das Gelände zu einem modernen Technologiezentrum mit den verschiedensten Aufgabenbereichen: Waffen- und Munitionserprobung, Chemische Forschung, Raketentechnik, Nuklear-Forschung, Logistik, Transport- und Kraftfahrwesen und vieles mehr. Nach dem zweiten Weltkrieg demontierten die Russen bis 1955 alles Brauchbare als Reparationszahlung. Bis 1994 war auf dem Gelände die 64. Motorisierte Brigade, eine Transporteinheit stationiert.
Ich besichtigte das „Südliche Kasernengelände“ im Rahmen einer offiziellen fast vierstündigen geführten Tour durch den Kummersdorfer Förderverein, die sehr empfehlenswert ist. Ihr bekommt hier viel historisches Hintergrundwissen vermittelt. Einen ausführlichen geschichtlichen Überblick vermittelt der interessante Artikel von Günther Nagel in dem Link hier.