1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Das große Kulturhaus
Das Kulturhaus wurde von der Sowjetunion den Chemiearbeitern gestiftet. Angeblich haben die sowjetischen Offiziere des Bezirkes Halle beschlossen ein Kulturhaus für die 20.000 Angehörigen des Chemiewerkes zu errichten. Unter sowjetischer Leitung von den Werksarchitekten Hauser und Reinhardt entworfen, entstand im Stil des sogenannten Sozialistischen Klassizismus in den Jahren 1952 und 1953 ein repräsentatives Bauwerk in eindrucksvollen Dimensionen, das am 11. Oktober 1953 eröffnet wurde. Der an klassischen Vorbildern orientierte Bau wird durch klare Gliederung und kubische Formen charakterisiert. In den Jahren nach der Eröffnung wurde das Kulturhaus um weitere Nebengebäude, u. a. einer Gaststätte für 200 Personen, und weiterer Funktionsräume erweitert. 1958 verfügte das Gebäude über 100 Räumlichkeiten für diverse Feste und Freizeitgestaltungen. Zum Haus gehörten ein Theatersaal mit über 750 Sitzplätzen sowie ein Konzertsaal mit 250 Sitzplätzen. Die Bühnentechnik gehörte mit zu den modernsten Anlagen in der DDR. Nationale und internationale Künstler, wie u. a. das Berliner Ensemble, gastierten im Kulturhaus. Zudem gab es unzählige Zirkel, darunter den komponierender und schreibender Arbeiter. Nach der Schließung im Jahr 1998 wurden verschiedene Pläne zur Nutzung des Gebäudes entwickelt, von denen jedoch keiner umgesetzt wurde, so dass der Verfall des Gebäudes weiter voranschreitet. Trotz der bereits durchgeführten Entkernung ist der Bau auf Grund seiner architektonischen Gestaltung immer noch ein besuchenswerter Lost Place.