1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Das unvollendete Kraftwerk
Das Kraftwerk S. sollte das größte Kernkraftwerk in der DDR werden. Nach der Fertigstellung wäre die Anlage mit einer Gesamtleistung von 4000 Megawatt, gesamtdeutsch betrachtet auch das größte Kernkraftwerk, in Deutschland geworden.
Die Planungen für das dritte DDR-Kernkraftwerk wurden in einen Beschluss auf dem 8. Parteitag der SED 1971 aufgenommen. 1974 hatte man Kontakt zu der Sowjetunion aufgenommen, da man sich für insgesamt zwei Reaktoren des Typs WWER-440/213 interessierte. Der Bau von zwei 1000-MW-Blöcken wurde im Protokoll Nr. 5 von den staatlichen Organen der DDR und der UdSSR im September 1979 endgültig beschlossen. In der ersten Baustufe wurde am 1. Dezember 1982 mit dem Block 1 begonnen. Baubeginn für Block 2 war am 1. Dezember 1984. Die Blöcke 3 und 4 blieben vorerst in der Planungsphase. Der Block 1 des Kraftwerkes sollte zwischen September und Dezember 1991 ans Netz gehen, Block 2 zwischen April und Juni 1993. Die Betriebsaufnahme für Block 3 war zwischen September und Dezember 1996 vorgesehen und für Block 4 nach 1996. Typisch für diese und ähnliche Anlagen russischer Bauart sind die zwei Kühltürme pro Reaktorblock (170.000 m³/h), insgesamt waren im KKW S. also in der letzten Ausbaustufe acht Kühltürme geplant, sowie das mit dem Reaktorgebäude verbundene Maschinenhaus.
Nach der Wiedervereinigung wurde am 17.09.1990 vorläufig und endgültig 01.03.1991 der Bau der beiden begonnenen Blöcke aufgrund genereller Sicherheitsmängel der sowjetischen Reaktorbaureihe eingestellt. Block 1 war zu 85 Prozent und Block 2 zu 15 Prozent fertiggestellt. Die drei existierenden Kühltürme mit je 150 Metern Höhe wurden 1994 und 1999 gesprengt. Ein kleiner Teil eines Reaktorgebäudes und das Dieselgeneratorengebäude stehen noch. Auf einem Teil des Geländes befindet sich heute ein Industriepark mit einem Zellstoffwerk und dem Feuerwehrtechnischen Zentrum des Landkreises.