1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Im Mai 1937 wurde das vom Architekten Kurt Elster entworfene Gebäude als „Kameradschaftshaus“ eröffnet. Sogar „hochrangige“ Nationalsozialisten aus Berlin waren bei der Eröffnungsfeier anwesend. Das Objekt hat den Krieg unbeschadet überstanden und wurde sodann als Stätte für Kultur und Politik genutzt. Am 23.03.1946 gründeten Kommunisten und Sozialdemokraten hier die SED. Zu DDR-Zeiten war das Gebäude das Kulturhaus eines Volkseigenen Großbetriebes. Es wurde genutzt für Tanzveranstaltungen, Einschulungen, Physiotherapie, Betriebsarzt, Bibliothek, Lager u.v.m. In den 1990er Jahren wurde eine Großraumdisko installiert, die dann mehrere Betreiberwechsel hatte. Nach einem Brandanschlag 2001 wurde das Gebäude geschlossen. Heute ist das im oberen Stockwerk, dem Hauptsaal ausgebrannte Gebäude weitgehend zerstört und hat sich zu einem Schandfleck der Stadt entwickelt. Es befindet sich im Besitz eines Ukrainers, der nicht mehr aufzufinden ist. Daher kann es nicht einfach abgerissen werden und muss von der Stadt aufwendig gesichert werden.