1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
The Old Joliet Prison
In Joliet, einem kleinen Vorort von Chicago an der Route 66, steht ein besonders imposanter Gebäudekomplex. Es erinnert an eine Festung - eine Festung, aus der es kein Entkommen gab. Denn das Old Joliet Prison, so der Name des Gebäudes, war lange Zeit eines der berüchtigtsten Gefängnisse der USA.
Für das Gebäude engagierte man den Architekten W. W. Boyington, der „sein“ Gefängnis im gotischen Stil errichten ließ, das tatsächlich bis heute unweigerlich an eine Burg erinnert. Am 22.Mai 1858 zogen die ersten 53 Häftlinge in das Old Joliet Prison – und bauten in den folgenden Jahren eine wahre Knast-Festung aus Kalkstein. Dafür schufteten sie in nahen Steinbrüchen, errichteten so sukzessive den aus heute mehr als 20 Gebäuden bestehenden Komplex.
Bereits 20 Jahre später war das Gefängnis mit etwa 2000 Häftlingen hoffnungslos überbelegt, die sanitären Bedingungen eine Katastrophe. Es kamen nicht selten auf eine Zelle, die Platz für gerade mal eine Person geboten hätte, gleich mehrere Insassen. Zudem gab es bis 1950 in den Zellen keine eigenen Toiletten. Die Belüftung war unzureichend, und in viele der Räume fiel niemals ein Strahl Sonnenlicht. Die meisten Verbrecher hier waren kleine Gauner wie Diebe, die Insassen mitunter erst 10 Jahre alt. Die schlimmsten Verbrecher hielt man in einem Gebäude im Herzen des Komplexes gefangen, wo auch Hinrichtungen stattfanden. Erstmals 1905 gab es wegen der unzumutbaren Haftbedingungen die öffentliche Forderung danach, den Horror-Knast zu schließen. Doch bis dahin sollte es tatsächlich noch fast ein ganzes Jahrhundert dauern.
Erst 2002 kam für das Old Joliet Prison dann mit seiner Schließung das endgültige Ende. Zu diesem Zeitpunkt lebten hier noch 1300 Häftlinge, die sämtlich in andere Anstalten verlegt wurden. In den Folgejahren verfiel das Grusel-Gefängnis zusehends, wurde immer wieder zum Ziel von Vandalismus und Brandstiftung. Für einen stolzen Preis von 20 Dollar pro Person kann heute dieser legale Lost Place besucht werden. Wir schlenderten in einer ungeführten Tour ca. 1,5 Stunden durch den Knast. Es wird aber auch eine geführte Tour angeboten.
Am bekanntesten ist das Gefängnis heute wohl für seinen prominentesten, wenn auch fiktiven Häftling: "Joliet Jake" Blues aus dem 1980er Film "The Blues Brothers". Auch für Szenen der beliebten Serie „Prison Break“ diente das Gefängnis als Kulisse. In diversen anderen US-Serien und Filmen hat der Knast ebenfalls Gastauftritte. Und natürlich waren auch diverse Geisterjäger bereits hier, denn wenig verwunderlich soll es in den alten Gemäuern spuken.