1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

Hydrierwerk Pölitz (Police)
In der Nähe von Stettin befindet sich ein noch wenig bekannter Lost Place: Die Reste der Hydrierwerke Pölitz AG. In dem ab 1937, auf einer Fläche von 200 Hektar, von der IG Farben in Pölitz erbauten Hydrierwerk, wurde aus Kohle (die meist über die Oder aus Oberschlesien angeliefert wurde) in einem aufwändigen Verfahren synthetisch ein Ottokraftstoff für die Luftwaffe hydriert.
Pölitz wurde 1939 zu Stettin eingemeindet, für die deutschen Arbeiter wurden im Ort mehrere Siedlungen errichtet. In dem Werk waren aber auch viele Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge beschäftigt, die in den mehreren Lagern um das Hydrierwerk herum untergebracht waren. Aufgrund der Existenz der Fabrik wurde Pölitz Ziel mehrerer schwerer Luftangriffe der Alliierten. Das Werk selbst wurde nach Kriegsende 1946 auf Befehl der Sowjetarmee von deutschen Kriegsgefangenen demontiert und in der Sowjetunion wieder aufgebaut. Das, was die Sowjets nicht verwenden konnten, ließen sie zurück: Übrig blieben einige Bunker und Betonskelette einstiger Fabrikhallen, eines Güterbahnhofs und eines Elektrizitätswerks. Polnische Pioniere sprengten die Reste, danach trainierte die polnische Armee jahrelang auf dem Gelände für den Ernstfall.
Von dieser Bebauung haben sich bis heute verschiedene Gebäude in unterschiedlichstem Zustand erhalten. Dominant ist das ehemalige Kohlhebewerk, das den Halbfabrikaten vorbehalten war. Sichtbar ist das Stahlskelett des Kraftstoffbrenners. Auch Luftschutzbunker und Splitterschutzzellen, mit ihrer eiförmigen Gestalt schützten sie eine Person, sowie Westermänner mit typischer Betonspitze blieben erhalten. Wie alles andere finden sich auch Silos, also Benzintanks in dem dicht mit Sträuchern und Büschen überwucherten Areal. Der Zugang ist schwierig und gefährlich, hier liegen überall ungeräumte Trümmer und Metallteile ragen aus dem Boden. Die Ruinen sind also heute mehr als nur "baufällig". Einige unterirdische Verbindungsgänge, Bunker und Gebäude kann man aber erkunden. Es ist aber Vorsicht geboten, es sollten nur die Wege bzw. Trampelpfade genutzt werden.


















