1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Husarenkaserne
1895 wurde mit dem Bau der „Königin-Carola-Kaserne“ begonnen. Mit Unterkunftsgebäuden, Offizierskasino, Lazarett, diversen Stallgebäuden, Wohngebäude für die dort stationierten Soldaten und Wachgebäuden, war sie der Sitz des 2. Königlich-Sächsischen Husarenregiments Nr. 19. Im Jahr 1903 wurde die 2. Kaserne feierlich eröffnet und im Jahre 1915 folgte der Bezug der 3. Kaserne. Am 07.08.1914, zu Beginn des 1. Weltkrieges, verließ das 2. Königlich-Sächsische Husarenregiment Nr. 19 mit 35 Offizieren, 675 Soldaten und 754 Pferden Richtung französischer Grenze die Stadt und die Kaserne. Im Dezember 1918 kehrten die Überlebenden der vier Eskadronen nach Ende des 1. Weltkrieges zurück. Da die rasante Entwicklung der Kriegstechnik die Kavallerie des Husarenregiments als Waffengattung überflüssig gemacht hatte, ging mit dem Ende des 1. Weltkrieges auch die über 100-jährige Geschichte der Husaren in der Stadt zu Ende. Nach Ende des Krieges wurde bis ins Jahr 1929 das Kasernengelände durch französische Besatzungstruppen belegt. Als diese 1929 abzogen, wurden die Gebäude bis zum Jahre 1936 als ziviler Wohnraum genutzt und ab 1936 wurde die Kaserne wieder durch verschiedene Truppen der Wehrmacht genutzt, woraufhin die Kaserne erweitert wurde und auch ein Namenswechsel in „Riemann-Kaserne“ stattfand. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es u.a. zum Standort der 20. Garde-Motorisierten Schützendivision. Nach der Wende wurden aus einigen Gebäuden das Finanzamt und Wohnungen.
Es gibt aber auch 2021 noch eine Vielzahl von ehemaligen Kasernengebäuden aus der Kaiserzeit zu sehen, insbesondere Stallungen, die Aufgrund des Denkmalschutzes und Altlastenproblemen nicht abgerissen wurden. Interessant ist wie die GSSD aus den alten Pferdeställen Garagen für Ihre Fahrzeuge machte. Imposant ist auch der aufwendige Baustil aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg.