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Verlassenes Hotel Paradiso in Südtirol

Umgeben von den schönsten 3000ern und grünen Wäldern, beeindruckt das in rot gestrichene, einstige Luxushotel Paradiso auf 2.160 Metern noch heute die zahlreichen Besucher, die im naturbelassenen Martelltal eine Wanderung unternehmen. Erbaut wurde das Hotel im Auftrag einer Aktiengesellschaft 1933 bis 1935. Der Bau wurde von Oberst Penatti Emilio geleitet, für die Architektur war der Mailänder Stararchitekten Gio Ponti zuständig. Dem zuerst in Grün gestrichenem Gebäude konnten die Marteller Bürger wenig abgewinnen, glich es doch eher einer “Schupf”, also einer Garage, wie sie meinten. Wobei die Bauweise mit trendigem Flachdach, doch bereits als modern bezeichnet werden können. Nur reiche Gäste konnten sich in den 30er Jahren einen Urlaub in dem über 250 Betten verfügendem Hotel Paradiso leisten. Beeindruckend die Tatsache, dass bereits damals Friseure, Skilehrer und Masseure für das Wohl der Gäste sorgten und den Sportsfreunden von Skilehrern am hauseigenen Hang Skifahren beigebracht wurde. Von den Aktivitäten erholen konnte man sich in der Sauna, im englisch gehaltenen Lesesaal oder der gemütlichen Taverne. Im Postamt konnte eine Karte an die Daheimgebliebenen verschickt werden. Der 2. Weltkrieg beendete das luxuriöse Treiben im Vinschger Martelltal. Im Jahr 1943 wurde das Hotel von der deutschen Wehrmacht besetzt und zum Kurhotel für verwundete deutsche Soldaten umfunktioniert. 1946 ging das Hotel in Insolvenz. 1952 kaufte der in Venedig ansässigen Reeder Benati das Paradiso. Dieser ließ das Hotel erweitern und verpasste ihm seine rote Farbe, jedoch schaffte er es nicht, das Hotel wiederzueröffnen. Seit 1966 ist die Südtiroler Brauereifamilie Fuchs in Besitz der Ruine, welche nur noch von außen besichtigt werden kann. Unmittelbar neben dem Hotel lockt ein schöner Erlebniswanderweg in die Plimaschlucht, der bei meinem Besuch Anfang Juni 2021, wegen dem hohen Schnee leider noch nicht begehbar war.

 

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