1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Johanniter Heilstätte
Die Johanniter Heilstätte ist ein bekannter Lost Place im Harz, der seit Anfang der 90iger Jahre leer steht. Das Gelände ist in Privateigentum und kann für einen kleinen Betrag von 5 € besichtigt werden (Stand 01/24). Der Besuch lohnt sich, obwohl der Verfall schon sehr fortgeschritten ist. Der Charme der mehrere Gebäude umfassenden Anlage besteht aus seinen gruseligen Elementen und der gleichzeitig idyllischen Lage auf dem Ochsenberg mit Blick auf Brocken und Wurmberg. Im Jahre 2016 wurde der Horror-Thriller Film Ostzone hier gedreht, welcher zudem eine fiktive Geschichte dieser Heilstätte erzählt.
Die Heilstätte wurde 1905 für zunächst 60 weiblich Lungenkranke eingeweiht. Unter dem Chefarzt Pigger entwickelte sich die Anlage zu einer der modernsten Lungenheilstätten Deutschlands. 1927 wurden moderne OP-Räume für die Thoraxchirurgie geschaffen, die heute noch erkennbar sind. Die Kapazität wurde bis 1938 auf 180 Betten ständig erweitert. Durch den Rückgang der Lungenkrankheiten in den 50iger Jahren sank die Belegung, so dass ab 1962 auch männliche Patienten aufgenommen wurden. Durch die nahe Lage zur Grenze (500 m) beschloss die Bezirksregierung Magdeburg 1967 die Heilstätte kurzfristig aufzulösen. Die Kirche musste die Heilstätte nun an die NVA vermieten, die die Gebäude als Kurhaus mit 150 Plätzen nutzte. Es wurden Heil-, Genesungs- und prophylaktische Kuren für Unteroffiziere bis zum General durchgeführt. Da die in der Klinik behandelten Patienten im Umkreis in dem Ruf standen, nicht sonderlich krank zu sein, sondern im Harz in aller Abgeschiedenheit dem Müßiggang zu frönen, wurde das Objekt hinter vorgehaltener Hand gern auch einmal als „Faultierfarm“ bezeichnet. Nach der Wende kündigte die Bundeswehr 1991 den Mietvertrag. Das Grundstück wurde 1992 den Johannitern zurückgegeben, die auf Grund hoher Investitionsaufwendungen die Heilstätte nicht weiter nutzte und sie für 30 Jahre an ein Paar verpachtete.