1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Atlantikwall: Marineküstenbatterie „Heerenduin“ in Ijmuiden
Während eine Kreuzfahrt besuchte ich Amsterdam. Das Schiff ankerte aber in Ijmuiden,ein Industriehafen an der Nordsee. Bis zum Ausflug wollte ich mir in einer Stunde die Gegend ansehen. Gleich hinter dem Hafen sah ich eine ganze Reihe mit Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg, da bin ich natürlich gleich hin. Die Bunker waren frei zugänglich. Angeschlossen ist auch ein Bunkermuseum, das jedoch geschlossen war. Durch das Dünengelände führt ein beschilderter Wanderweg. Zur Geschichte haben ich folgendes recherchiert:
Ijmuiden, als Hafen an der Einfahrt zum Nordseekanal nach Amsterdam, wurde im Zuge der Atlantikwall-Befestigungen zur Festung ausgebaut. Denn die Wehrmacht ging davon aus, dass mögliche alliierte Landungstruppen einen Seewasserhafen als Brückenkopf für das Anlanden benötigen würden. So entstanden im Hafenbereich und in den angrenzenden Dünen rund um Ijmuiden zwei Schnellbootbunker, drei Marineküstenbatterien, fünf Marineflakbatterien, sowie zahlreiche kleinere Verteidigungsanlagen.
Die Marineküstenbatterie „Heerenduin“, als Teil dieser Anlagen befindet sich gut zugänglich unterhalb der Südmole von Ijmuiden. Hier errichtete die Organisation Todt (OT) im Jahre 1942 eine von insgesamt drei Seezielbatterien zur Verteidigung des Seehafens. Um auf die stetig zunehmende Luftbedrohung der Alliierten zu reagieren, beschloss das Deutsche Oberkommando die Küstenabwehr zu Verbunkern. Für die Aufnahme der vier 17cm Geschütze wurden im sogenannten „Winterbauprogramm“ im Jahreswechsel 1943/44 die vier Regelbauten des Typs M 272 gebaut. Diese baugleichen Geschützschartenstände wurden mit den fortlaufenden Baunummern 5833 bis 5836 versehen und in der Ausbaustärke „B neu“ errichtet, was einer zwei Meter Wand- und Deckenstärke entsprach. Für die Feuerleitung (Zielerfassung) der vier Geschütze wurde ein mittig zwischen den Geschützbunkern positionierter Regelbau M178 mit der Baunummer 5831 erstellt. Der Leitstand beherbergte die gesamte Seezieltelemetrie (Abstandsmesser und Feuerleitgeräte) der Batterie.