1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Hashima Island - Die Schlachtschiffinsel
Endlich konnte ich den, neben Prypjat wohl bekanntesten Lost Place der Erde, Hashima Island in Japan besuchen. "Hashima Island" oder auch "Gunkanjima", was so viel bedeutet wie "Kriegsschiff-Insel", ist nur 420 Meter lang und 160 Meter breit und liegt 20 km vor Nagasaki. Das Eiland ist komplett von einer massiven, acht bis zehn Meter hohen Schutzmauer umgeben und trug einst zahlreiche Wohn- und Bürobauten aus Beton, sowie Fördertürme zum Kohleabbau. So ähnelte die Silhouette der Insel vor allem in der Dämmerung der eines Kriegsschiffs. Betreten kann man die Insel seit 2009 im Rahmen geführter Touren, die mehrmals täglich gleich neben dem Kreuzfahrterminal von Nagasaki starten. Die Überfahrt dauert ca. 45 Minuten und beinhaltete die Umrundung der Insel. Vorher kann man noch das sehr interessante Gunkanjima Museum besuchen, das die Geschichte der Insel digital aufbereitet und auch in englischer Sprache sehr interessant darstellt. Der Aufenthalt auf der Insel war ca. 1 h. Leider konnten wir uns nur im Rahmen der Gruppe des Schiffes, unter Erklärungen einer japanisch sprechenden Führerin, auf einem abgesperrten Weg auf der Insel bewegen. Trotzdem war es ein großartiges Erlebnis den Verfall der Gebäude und die Enge der Insel zu erleben.
Noch kurz zur Geschichte von Hashima Island (Quelle: P.M.): Ab 1887 wurde hier vom Mitsubishi Konzern unterseeisch Kohle abgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurden dafür chinesische und koreanische Zwangsarbeiter eingesetzt, von denen mehr als 1300 auf Hashima starben. Ihre Leichen wurden in alten Stollen verscharrt oder ins Meer geworfen. 1959 lebten hier 5259 Menschen, und es wurde die höchste jemals aufgezeichnete Bevölkerungsdichte der Welt festgestellt – mit 83 476 Einwohnern pro Quadratkilometer, das sind fast sechsmal so viele wie in Tokio heute. Jahrzehntelang standen den Arbeitern nur Zehn-Quadratmeter-Wohnungen mit Gemeinschaftstoiletten zu. Erst in den 1960er-Jahren besserten sich die Verhältnisse, Arbeiter und ihre Familien wurden mit Prämien und Vergünstigungen angeworben, der Lebensstandard lag deutlich über dem japanischen Durchschnitt. Die Infrastruktur umfasste 25 Läden, Kindergärten, Schulen, Sporthalle, Kegelbahn, Schwimmbäder, Kino, Gaststätten, Tempelanlagen, Polizeistation, Hotel und Krankenstation. Bis der Betreiber der Kohlegruben, der Mitsubishi-Konzern, im Januar 1974 die Schließung der Anlagen bekannt gab. Den ersten Mitarbeitern, die sich auf dem Festland bei der Firma meldeten, wurde eine Arbeitsplatzgarantie zugesichert. Daraufhin verließen sie mit ihren Familien fluchtartig die Insel und ließen dabei meist den größten Teil ihrer Habseligkeiten zurück, der Abtransport hätte sich nicht gelohnt. Das letzte Boot legte am 20. April 1974 von der Insel ab. Hashima wurde in Teilen zurückgebaut und anschließend zur Sperrzone erklärt.