1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Das halbe Schloss
Die ehemalige barocke Vierflügelanlage mit 121 Fenstern wurde 1707-11 durch den bekannten Ratsbaumeister Johann Gregor Hellbrunn aus Altenburg für einen Leipziger Kaufmann errichtet. Während der Leipziger Völkerschlacht wurde das Schloss als Lazarett genutzt, daraus resultierten viele Schäden am Bau. Wegen baulicher Mängel wurde daher der Südwestflügels 1838 abgerissen - daher der Name „Halbes Schloss“. 1946 wurden die Nachfahren der Familie des Erbauers im Zuge der Bodenreform enteignet. Auf den Gutsflächen entstanden elf Neubauernstellen. Im Schloss selbst fand unter anderem bis 1965 Schulunterricht statt. Seit etwa 1980 verfällt das leerstehende Schlossgebäude, während die Wirtschaftsgebäude, einschließlich des ehemaligen Ritterguts-Gasthofes, erhalten geblieben sind und nach der Wende saniert wurden. Nach Klärung der Besitzverhältnisse in 2015 wurde das Gebäude mehrmals versteigert. Aktuell gehört es einem örtlichen Verein junger Enthusiasten, die umfangreiche Sicherungsarbeiten am Gebäude vornehmen. Eine künftige Nutzung als Kulturort und Gemeindezentrum wird angestrebt. Das Gebäude ist daher kein Lost Place. Wir danken den neuen Eigentümern für die Möglichkeit einer offiziellen Besichtigung und wüschen Ihnen viel Erfolg bei der Sanierung.