1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Das Geisterdorf
Im Thüringer Schiefergebirge wird seit dem 15. Jahrhundert Schiefer abgebaut. Die Familie Oertel betrieb seit 1849 erfolgreich den Schieferabbau und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts mit 850 Mitarbeitern zum größten Produzenten in Thüringen. Wegen wirtschaftlicher Probleme durch den Arbeitskräftemangel musste die Firma Oertel 1943 einen erheblichen Teil Ihrer Produktionsanlagen an die SS "verkaufen", die hier das KZ-Außenlager "Laura" eröffnete. Das Werk produzierte flüssigen Sauerstoff und testete die Triebwerke der V2-Rakete. Die fertigen Triebwerke der V2 kamen aus Mittelbau „DORA“ und wurden im Schieferbruch auf ihre maximale Leistung getestet. Ungefähr 10% der in „DORA“ hergestellten Triebwerke wurden geprüft und diverse Probeläufe unternommen. Dazu wurden die Triebwerke auf eigens gefertigte Stahlwagen montiert und mit einem Gleissystem zu den Prüfständen der Testanlage gezogen. Nach dem Krieg wurde der Steinbruchbetrieb verstaatlicht. Auf dem Gelände befand sich u.a. eine Lehrlingsausbildung mit Wohnheim. Trotz schwieriger Bedingungen wurde bis 2006 Schiefer abgebaut und zu Schieferplatten und Schindeln verarbeitet. Seitdem verfallen die zahlreichen Gebäude, als Folge des Zahns der Zeit aber leider auch des Vandalismus.