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Das Geisterdorf

Im Thüringer Schiefergebirge wird seit dem 15. Jahrhundert Schiefer abgebaut. Die Familie Oertel betrieb seit 1849 erfolgreich den Schieferabbau und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts mit 850 Mitarbeitern zum größten Produzenten in Thüringen. Wegen wirtschaftlicher Probleme durch den Arbeitskräftemangel musste die Firma Oertel 1943 einen erheblichen Teil Ihrer Produktionsanlagen an die SS "verkaufen", die hier das KZ-Außenlager "Laura" eröffnete. Das Werk produzierte flüssigen Sauerstoff und testete die Triebwerke der V2-Rakete. Die fertigen Triebwerke der V2 kamen aus Mittelbau „DORA“ und wurden im Schieferbruch auf ihre maximale Leistung getestet. Ungefähr 10% der in „DORA“ hergestellten Triebwerke wurden geprüft und diverse Probeläufe unternommen. Dazu wurden die Triebwerke auf eigens gefertigte Stahlwagen montiert und mit einem Gleissystem zu den Prüfständen der Testanlage gezogen. Nach dem Krieg wurde der Steinbruchbetrieb verstaatlicht. Auf dem Gelände befand sich u.a. eine Lehrlingsausbildung mit Wohnheim. Trotz schwieriger Bedingungen wurde bis 2006 Schiefer abgebaut und zu Schieferplatten und Schindeln verarbeitet. Seitdem verfallen die zahlreichen Gebäude, als Folge des Zahns der Zeit aber leider auch des Vandalismus.

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