1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Gampenbunker mit Gallerie
Von Meran kommend sind wir über den Gampenpass nach Fondo gefahren und dort die sehenswerte Canyon Sass Tour gemacht. Auf dem Rückweg stand der Gampenpass Bunker auf dem Programm. Er ist nicht mehr Lost, aber als Museum nicht weniger interessant. Er befindet sich – wenn man von Lana kommt – etwa 100 Meter nach dem Passschild auf der linken Seite. Die nette Dame an der Kasse erzählt jeden Gast anschaulich die Geschichte des Bauwerks. Die Bunkeranlage wurde 1940 bis 1941 erbaut. Sie war Teil von Mussolinis Alpenwall, der Italien vor einen Angriff seines deutschen „Verbündeten“ schützen sollte. Nahezu unbemerkt von der heimischen (deutschsprachigen) Bevölkerung gruben Arbeiter, die zum Großteil aus Süditalien stammten, eine beeindruckendes Bunkersystem in den Berg Maiskofel. Der Gampen Bunker erstreckt sich über 4 Stockwerke, die Tunnellänge beträgt 1,5 Kilometer, das Grabungsvolumen liegt bei etwa 25.500 Kubikmeter Erde. Eigentlich hätte der Gampen Bunker noch viel größere Ausmaße haben sollen. Die Arbeiten wurden jedoch 1941 auf Druck Hitlers eingestellt, die Stellung selbst wurde nie benutzt. Im Laufe der Jahre geriet der Bunker dann in Vergessenheit. Erst 2010 wurde der Eingangstunnel des Bunkers, der die sogenannte Gampen Gallery beherbergt, für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Hier werden wechselnde Bilderausstellungen gezeigt. Aktuell zeigen historische Fotoaufnahmen den Verlauf des Straßenbaus über den Gampenpass von 1935-1939.
Öffnungszeiten Gampenbunker Stand 2022:
Seit 2014 wurden dann weitere Bereiche der Bunkeranlage für die Öffentlichkeit frei gegeben. Nach der Gampen Gallery geht es durch einen schmalen, etwa 200 Meter langen Verbindungsstollen tiefer in den Berg hinein. Mitten in dem ausgehöhlten Berg befindet sich die größte private Mineraliensammlung Südtirols. Der Mineraliensammler Toni Kiem hat rund 2500 Mineralien aus vielen europäischen Ländern zusammengetragen. Diese befinden sich in Schaukästen. Durch Bewegungsmelder geht das Licht in den Schaukästen erst dann an, wenn man direkt vor ihnen steht. Die Sammlung war überraschenderweise sehr interessant, vor allem für meine Frau.
Im weiteren Verlauf des Rundgangs kommt man noch an einen großen Schacht für einen Fahrstuhl vorbei. Seitengänge, in denen sich Schießscharten für Maschinengewehre befinden, sind ebenfalls noch zu erkunden.
Der Gampen Bunker ist nicht nur für Bunkerfans ein wirklich spannendes Museum, in dem Geschichte anschaulich erzählt wird. Denkt bei der Besichtigung daran, dass es auch an heißen Tagen ziemlich kalt (um die 8 Grad) ist nimmt daher unbedingt eine Jacke mit.