1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Frottierfabrik
Am 1.Mai 1900 wird der erste Frottierwebstuhl der jungen Firma installiert. Innerhalb weniger Jahre wird der Fabrikkomplex kontinuierlich erweitert. 1927 entstand das noch heute sehr imposante Hauptgebäude mit 2 großen Webhallen im Stil der neuen Moderne. Das Unternehmen etablierte die Marke "Dressma", exportiert die Waren bis in die USA und beschäftigt um 1930 zirka 350 Angestellte. Das Produktportfolio der Firma umfasste hauptsächlich Frottierhandtücher, -teppiche und -bademäntel. Mit dem Kriegsjahr 1944 muss die Weberei ihre Produktion aber einstellen und die Fabrikhallen der Siemens-Schuckertwerke aus Berlin zur Produktion von kriegswichtigen Elektroartikeln bereitstellen.
Kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges geht es für die Firma D. & M. aber weiter. Als Reparationsbetrieb fertigt man vorwiegend für die sowjetische Besatzungsmacht. Ab 1960 wird das Unternehmen mit staatlicher Beteiligung weitergeführt und 1972 vollständig verstaatlicht. Mit der Abwicklung der meisten Textilbetriebe der DDR im Jahr 1990 endet auch hier nach 90 Jahren die Webereitradition. Im Gebäude ist der Verfall, nach dem Einsturz des Daches, ziemlich weit fortgeschritten.