1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
VEB Fischfabrik
Die Umwandlung der 1923 gegründeten Konservenfabrik in einen fischverarbeitenden Betrieb erfolgte 1957. Er bestand am alten Standort bis 1970 und musste dann wegen der Braunkohle umziehen. Der Bau begann 1970. Die Produktion startete ein Jahr später mit 60 Beschäftigten, wobei ihre Zahl später auf 100 stieg. Vorwiegend arbeiteten hier Frauen im Zwei-Schicht-System an fünf Tagen pro Woche. Trotz teilweise vorhandener Maschinen und Anlagen musste der Fisch größtenteils arbeitsaufwendig manuell bearbeitet werden.
Auf großen Tischen ausgebreitet, zerlegte man ihn fachgerecht mit Scheren und Messern. Nach Lagerung in einer Salzlösung wurde die Räucherware auf einen Meter lange Metallstäbe aufgespießt, und geräuchert. Geräuchert wurden Forellen, Sprotten oder besonders in der Vorweihnachtszeit Karpfen und für die Eisleber Wiese in großen Mengen Heilbutt, insgesamt etwa 1500 Tonnen pro Jahr. Dazu kam saurer Fisch. Zudem wurde die Produktionspalette Ende der 70er Jahre durch Seelachsschnitzel erweitert, die sich als Renner herausstellten und deren Nachfrage trotz der Produktion von 300 bis 400 Tonnen pro Jahr größer war als das Angebot. In den 80er Jahren kam die Braterei hinzu.
1990 wurde ein Neustart als Fisch-Feinkost GmbH versucht. 1991 kam es zur Liquidation. Die Belegschaft besetzte den Betrieb. Alles erfolglos. Am 31. März 1992 wurde allen Beschäftigten die Kündigung überreicht. Die Ära der Fischverarbeitung im Ort endete. Seitdem ist die entkernte Fabrik eine Ruine und verfällt immer weiter.