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VEB Fischfabrik

Die Umwandlung der 1923 gegründeten Konservenfabrik in einen fischverarbeitenden Betrieb erfolgte 1957. Er bestand am alten Standort bis 1970 und musste dann wegen der Braunkohle umziehen. Der Bau begann 1970. Die Produktion startete ein Jahr später mit 60 Beschäftigten, wobei ihre Zahl später auf 100 stieg. Vorwiegend arbeiteten hier Frauen im Zwei-Schicht-System an fünf Tagen pro Woche. Trotz teilweise vorhandener Maschinen und Anlagen musste der Fisch größtenteils arbeitsaufwendig manuell bearbeitet werden.

Auf großen Tischen ausgebreitet, zerlegte man ihn fachgerecht mit Scheren und Messern. Nach Lagerung in einer Salzlösung wurde die Räucherware auf einen Meter lange Metallstäbe aufgespießt, und geräuchert. Geräuchert wurden Forellen, Sprotten oder besonders in der Vorweihnachtszeit Karpfen und für die Eisleber Wiese in großen Mengen Heilbutt, insgesamt etwa 1500 Tonnen pro Jahr. Dazu kam saurer Fisch. Zudem wurde die Produktionspalette Ende der 70er Jahre durch Seelachsschnitzel erweitert, die sich als Renner herausstellten und deren Nachfrage trotz der Produktion von 300 bis 400 Tonnen pro Jahr größer war als das Angebot. In den 80er Jahren kam die Braterei hinzu.

1990 wurde ein Neustart als Fisch-Feinkost GmbH versucht. 1991 kam es zur Liquidation. Die Belegschaft besetzte den Betrieb. Alles erfolglos. Am 31. März 1992 wurde allen Beschäftigten die Kündigung überreicht. Die Ära der Fischverarbeitung im Ort endete. Seitdem ist die entkernte Fabrik eine Ruine und verfällt immer weiter.

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