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Mig 23

Fliegerhorst Finowfurt

Der ehemals sowjetische Flugplatz Finowfurt ist heute zu ca. zwei Drittel von Solaranlagen belegt. Ein Teil wird noch als Verkehrslandeplatz und ein anderer als Luftfahrtmuseum genutzt. Uns als Urbexer interessierte natürlich das Museum. Die sich im Wald befindlichen Reste der Kasernen sahen uninteressant aus. Auf einer Gesamtfläche von ca. 23 ha können Besucher viele Originalflugzeuge aus dem ehemaligen Ostblock sowie eine umfangreiche Technik- und Triebwerksausstellung besichtigen. Ausstellungsschwerpunkte sind:

- Luftfahrtarchäologie, Erforschung von Fliegerschicksalen

- Geschichte des Flugplatzes vor und nach 1945

- Geschichte der Militär-Luftfahrt der früheren Ostblock-Staaten 1945 - 1994

- Absturz einer Jak 28 über Westberlin im Kontext des Kalten Krieges

- Geschichte der DDR-Luftfahrt, mit Schwerpunkt Interflug, NVA-Luftstreitkräfte und Agrarflug

- MiG – Jagdflugzeuge, Entwicklung und Technik

Am interessantesten sind natürlich die Original erhaltenen Flugzeuge von der MIG 15 bis zur IL18. In den alten Hangars warten aber auch die eine oder andere Überraschung. Das kleine Museum hat auch noch interessante Exponate aus der Zeit bis 1945. Insgesamt eine gelungene Ausstellung die uns besser gefallen hat als das Flugplatzmuseum in Cottbus.

Zur Geschichte des Flugplatzes konnten wir bei Wikipedia folgendes recherchieren:

Die ersten Landkäufe und Vorbereitungsarbeiten erfolgten 1937, 1938 begann der eigentliche Ausbau, zunächst als mit Grasbahnen ausgestatteter Einsatzflugplatz. 1940/1941 wurden zwei befestigte Landebahnen von 1050 bzw. 960 Metern Länge angelegt. Am Nordrand entstanden fünf Werft- und Flugzeughallen, Bahnanschlussgleise und die Nebengebäude wie Unterkunfts- und Lagerbaracken. Im Juni 1941 war die Kernbauphase abgeschlossen. Stationiert waren sowohl Transport- wie auch Schuleinheiten, ab 1943 erfolgten auch Segelfluglehrgänge. Im März 1943 wurde Finow erstmals durch alliierte Bomber angegriffen.

Die ersten Einsatzeinheit der Luftwaffe, die den Platz im Januar 1944 belegte, war die mit Bf 110 und Ju 88 ausgerüstete 2. Staffel der Nachtjagdgruppe 10. Das KG 200, dem die Erprobung alliierter Beuteflugzeuge oblag, richtete am Platz eine Werft zur Wartung US-amerikanischer B-17-Bomber ein. Auch moderne Nachtjäger He 219, geflogen von der 3./Nachtjagdgruppe 10, waren von September 1944 bis Februar 1945 in Finow stationiert. Weitere Einheiten waren unter anderem Teile der Jagdgeschwader 3 und 11 sowie der Schlachtgeschwader 3 und 151. Am 26. April 1945 wurde der Fliegerhorst von den deutschen Truppen geräumt, wobei die Startbahnen, die Gebäude und nicht mehr startbereite Flugzeuge gesprengt wurden. Kurz darauf besetzten sowjetische Truppen das Gelände.

Ende April 1945 wurde der Flugplatz von sowjetischen Truppen besetzt. Nach der Einnahme landete am 2. Mai 1945 erstmals ein mit Jak-9 und P-40 ausgerüstetes sowjetisches Jagdfliegerregiment in Finow. Im Jahr 1951 wurde es auf MiG-15 und 1954 auf MiG-17 umgerüstet, bevor es 1956 zum Flugplatz Lärz verlegt wurde. Bis 1969 erfolgte eine weitere Zwischennutzung durch das mit Il-28 ausgerüstete 207. Frontbombenfliegerregiment. Vier Jahre nach einer 1965 vollzogenen Umrüstung auf Jak-28 wurde das Regiment in den russischen Fernen Osten verlegt. Die schließlich letzte in Finow stationierte Einheit war das 787. Jagdfliegerregiment, welches im September 1970 vom Flugplatz Groß-Dölln dorthin verlegt wurde. Seine Ausrüstung bestand zunächst aus MiG-21, ab 1975 MiG-23 und ab 1982 auch MiG-25. Im Ergebnis des politischen Entspannungsprozesses zum Ende der achtziger Jahre wurden die MiG-25 1989 in die Sowjetunion zurückgeführt. Als Ersatz, vor allem für die MiG-23, wurden dem Jagdfliegerregiment im selben Jahr MiG-29 zugeführt. Nach der politischen Wende in den Warschauer-Pakt-Staaten verließen die letzten Kampfflugzeuge (MiG-29), nunmehr den Russischen Luftstreitkräften zugehörig, den Flugplatz Finow am 11. Mai 1993 in Richtung Ross, Belarus.

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