1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
FDGB Ferienheim „Fritz Heckert“
Das große Ferienheim war der erste Neubau in der Geschichte des Tourismus in der DDR und entstand in den Jahren von 1952 bis 1954 nach einem Entwurf des halleschen Ingenieurbüros Maedecke im Stil der Klassischen Moderne. Die Gestaltung lehnt sich dabei an die des Berliner Olympischen Dorfes von 1936 an. Es entstand im Auftrag der DDR-Einheitsgewerkschaft FDGB, die in der DDR maßgeblich für die Bereitstellung von Urlaubsplätzen verantwortlich war. Benannt wurde das Heim nach dem KPD-Politiker Fritz Heckert (1884–1936).
Der Eingangsbereich des Heims ist auf der Westseite angeordnet und ragt halbrund geschwungen aus der Flucht des Gebäudes vor und ist mit Terrassen versehen. Auf der Südseite des Bettentrakts befinden sich Laubengänge. Im Inneren des Hauses besteht ein repräsentativer Eingangsbereich und Säle in den einzelnen Geschossen. Neben den 85 modern eingerichteten Urlaubsquartieren mit fließendem Kalt- und Warmwasser, zwölf Wannenbädern und sechs Duschräumen standen den Gästen zwei Klubräume, ein Schachzimmer, ein Leseraum mit Bibliothek, ein Fernsehraum, ein Billard sowie andere kulturelle und sportliche Einrichtungen zur Verfügung.
Die Eröffnung erfolgte am 11. Juli 1954. 1969 wurde das Heim um ein Bettenhaus mit 150 Betten sowie eine Gaststätte mit Bar erweitert. Nach der politischen Wende des Jahres 1989 wurde das Heim im Jahr 1990 geschlossen. 1998 wurde das später errichtete Bettenhaus wieder abgerissen.
Das Ferienheim steht leer, ist ruinös und dringend sanierungsbedürftig. Die Gebäudesubstanz aber thront als Rohbau nach wie vor stolz an seinem Platz, als könne ihr keine Witterung oder Beschädigung etwas anhaben. Im Juli 2021 kündigte die Stadt den Verkauf der Immobilie an einen Investor an, in der nun Ferien- und Eigentumswohnungen entstehen sollen. Während meines Besuches im Winter 2022 war das Gebäude voll von Schaulustigen.