1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
VEB Feintuch
Die Tuchfabrik F.F.Koswig, errichtet sich 1886 eine neue und hochmoderne Fabrik im Westen der Stadt. Die Arbeiten an dem beeindruckenden Bauwerk dauern dabei bis in das Jahr 1913. Rund 700 Angestellte webten hier an den Maschinen hochwertige Flächengewebe für In- und Ausland. In den 1930er folgt ein Anbau mit neuem Speisesaal und Lagertrakt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Unternehmen enteignet und als "VEB Feintuchwerke" verstaatlicht. Hergestellt wurden in dieser Zeit vor allem Uniformtuch sowie Stoffe für Herren- und Damenmäntel, Herrenanzüge und Damenkostüme. Die Tuchproduktion stieg von 800.000 qm im Jahr 1946 auf ca. 2.500.000 qm 1959. In dieser Zeit waren 985 Arbeiter und Arbeiterinnen angestellt, wobei der Frauenanteil bei über 70 % lag. Das Werk wurde in den 70iger Jahren mit bautechnischen Erneuerungen und weiteren Sozialbauten umfassende saniert. Doch mit dem Jahr 1990 übernimmt die Treuhand-Anstalt Berlin den ehemaligen volkseigenen Betrieb und legt ihn allmählich still. 1992 werden die letzten Maschinen abgeschalten und das komplette Inventar zu großen Teilen nach Asien verkauft. Heute stehen die immer noch imposanten Backsteingebäude leer und verfallen.