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Verlassene U-Bahntunnel in Berlin

Die damals noch eigenständige Stadt Schöneberg baute sich von 1909 bis 1910 eine eigene U-Bahn (heute U4) vom Innsbrucker Platz zum Nollendorfplatz, der damaligen Grenze zur Berlin. Es war geplant die Strecke nach Süden zu verlängern, was nie geschah. Durch einen Tunnel unterhalb der Eisackstraße fuhren die Wagen zu einer oberirdischen Betriebswerkstatt. Heute ist dieser Tunnel im U-Bahnhof Innsbrucker Platz nicht mehr zu entdecken, der Zugang wurde 1932 verschlossen, als die Werkstatt im Zuge des Zusammenschlusses der Berliner und der Schöneberger U-Bahn aufgelöst wurde. Das Gelände wurde überbaut. In den 90iger Jahren wurde der Tunnel durch Zufall wiederentdeckt. Man gelangt über eine steile Leiter in das Tunnelbauwerk. Es liegen zwar kein Gleise mehr darin aber der Spaziergang bis zum Ende ist sehr interessant. Im Krieg wurde der Tunnel als Luftschutzbunker genutzt. Im hinteren Bereich befindet sich sogar noch ein Batterieraum. Es gibt auch noch weitere Relikte aus der alten Zeit zu entdecken.

Der U-Bahnhof hat aber noch ein unterirdisches Geheimnis. Unterhalb der aktuellen Gleise und über der Autobahn befindet sich der Rohbau eines weiteren U-Bahnhofes. Dieser entstand 1972 beim Bau des Autobahntunnels durch den Innsbrucker Platz. Es ist ein Vorratsbau für einen Bahnhof der U-Bahn Linie U10. Diese nie gebaute Strecke sollte von Weißensee über den Alexanderplatz, dem Potsdamer Platz nach Steglitz und Lichterfelde führen. Es gibt keine Gleise und Rolltreppen, ansonsten wirkt der ca. 300 m lange Bahnhof so, dass er mal in Betrieb gehen könnte. Die sehr interessant Tour durch die beiden Tunnel war geführt und kann bei Tunneltours für 25 € gebucht werden. Die Informationen des Guides waren informativ und lehrreich. Wir können Euch die Tour empfehlen.

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