1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Olympisches Dorf 1936 in Elstal
Das Olympische Dorf, in dem die Athleten während der Olympischen Spiele vom 1. bis 16. August 1936 untergebracht werden sollten, wollte man als erholsame Oase, fernab des Trubels von Berlin, gestalten. Die Planungsleitung übertrug man dem Architekten Werner March, der schon für das Reichssportfeld und das Olympiastadion beauftragt worden war. Ein passendes Gelände fand man unweit westlich von Berlin, bei Döberitz auf einem von der deutschen Wehrmacht zur Verfügung gestellten Gelände - Hausherr war damit der Reichkriegsminister.
Die gesamte Anlage, immerhin rund 540.000m², wurde landschaftlich nach den Ideen des Architektenteams und natürlich denen der NS-Führung gestaltet. Große Mengen Erde wurden bewegt, um einen oberen und einen unteren Dorfteil, Hügel und einen See anzulegen. Um diese künstliche Natur zu beleben, ließ man eine große Zahl von Wasservögeln und -tieren aus dem Berliner Zoo herbeischaffen.
Auf dem Gelände wurden ca. 15 Gebäude gebaut. Hier waren nur männliche Sportler untergebracht (3.738).
Im Hindenburghaus befand sich sogar ein großer Theatersaal. Er wurde auch für Konzerte, Theater- und Filmvorführungen genutzt.
Auf dem Gelände waren auch an Trainingsmöglichkeiten gedacht. Das sogar mit echten Wettkampfmaßen. Es gab neben dem Sportplatz mit Aschenbahn eine Turnhalle. Highlight war eine Schwimmhalle mit 25 m- Bahnen, deren Fenster sogar elektrisch geöffnet werden konnten.
Das Dorf war während der Spiele streng bewacht. Frauen durften nicht hinein! Nach den Spielen zog, wie geplant, eine Infanterieschule in die Gebäude. Das Speisehaus wurde im Krieg ein modernes Lazarett. Das Hindenburghaus wurde zu einem Hörsaal.
1945 zog die Rote Armee in die Gebäude ein. Sie nutzte im Prinzip alle Liegenschaften zwischen Potsdam und Falkensee. Speziell die Sportstätten im Olympischen Dorf wurde vom SASK (Sowjetischen Armeesportklub) als Leistungszentrum genutzt.
1988 besuchte ich den Opa meiner Frau, der in einem Siedlungshaus in Elstal bei Wustermark wohnte. Ich hatte von den Gerüchten gehört, dass hier das Olympische Dorf sein soll. Der Opa, als Zugezogener, wusste darüber leider nichts. Meine 6 Monate alte Tochter weinte dort ständig. Das war natürlich der Grund mit dem Kinderwagen als Tarnung loszuziehen. Auf dem Weg wo ich das Dorf vermutete bin ich durch ein Wäldchen gegangen. Es kamen uns immer mehr Russen, überwiegend in Zivil mit Frauen und Kinder, entgegen. Das war schon unheimlich. Irgendwie hatten wir (DDR-Bürger) Angst vor den "Besatzern". Aber sie gingen auch nur spazieren. Es war ja Wochenende. Irgendwann habe ich ein Kasernentor mit Wachen gesehen. Dort gab es kein Weiterkommen. Das Olympische Dorf war hinter der Schranke und das Gelände von einer hohen Mauer umgeben. Die Wachen zu fragen habe ich mir natürlich nicht getraut. Und ehrlich gesagt hatte ich auch viel zu viel Angst und bin wieder umgedreht.