1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Kaserne der DDR Bereitschaftspolizei
Tief versteckt in einem brandenburgischen Wald stationierte das Ministerium des Innern der DDR ab 1974 Einheiten der Bereitschaftspolizei. Es wurden mehrere Unterkunftsbaracken, Speisesaal mit geschütztem Keller, Wachgebäude, Wasserwerk, ein Heizhaus, Kfz-Hallen, Trafostation und eine Kläranlage gebaut. Die um Berlin stationierten Bereitschaftspolizeieinheiten nutzen das Gelände für Übungen zum Häuser- und Straßenkampf. Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass auf dem Gelände in der Endphase der DDR Regimegegner und Demonstranten interniert werden sollten. Belegt ist, das noch im Jahr 1989 neue Unterkünfte gebaut und Fundamente für Zeltlager gegossen wurden. Gut 1.500 Menschen hätte man dort wohl unterbringen können. Auch die Straßenkampfkulisse mit einem herbeigeschafften Straßenbahnwagen nährte den Verdacht, dass die gewaltsame Auflösung von Demonstrationen gezielt trainiert wurde. Es wurde der Potsdamer Platz der Nationen nachgebaut. Eine solche Übung soll tatsächlich zum letzten Mal im Herbst 1989 stattgefunden haben. Aber konkrete Nachweise für den Plan der Internierung von Regimegegnern gibt es nicht. Bekannt ist aber, dass hier auch die streng geheime Diensteinheit IX – das Anti-Terror-Kommando der DDR stationiert war. Die Einheit wurde nach dem Olympia-Attentat von München 1972 als Gegenstück zur GSG 9 gegründet. Der erste Einsatz erfolgte zu den Weltfestspielen der Jungen 1973 in Berlin. Ansonsten erfolgte der Einsatz in der Praxis überwiegend zum Einfangen desertierter sowjetischer Soldaten. Deren Gründer und Leiter Fabian Ernst berichtete 2004 in der Zeitung PNN: „In der Nähe des kleinen Brandenburger Dorfes V. wurde ein Trainingscamp eingerichtet, mit Schulungsräumen für den Taktikunterricht und Ruinen für Häuserkampf-Übungen. Bis zur Leistungsgrenze hätten sie dort ihre Körper belastet, „jeden Tag wieder“. Das Schießen wurde geübt, „bei Wind und Wetter haben wir uns in den Dreck geschmissen“, bis jeder Schuss perfekt saß.
Heute ist auf einem Teil des Geländes ein Gewerbepark, der andere Teil, von dem Ihr die Fotos seht, verfällt zunehmend. Interessant war ein Gebäude am Rande des Objektes, das noch mal von einem dreifachen Elektrozaun gesichert war. Die zwei Eingangstore bildeten eine Schleuse und die überall aufgestellten Lichtmasten beleuchteten das kleine Areal. Das Gebäude war nicht zugänglich. Was war da wohl drin?