1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Kreuzfahrerfestung in Akko
Akko ist eine Hafenstadt in Westgaliläa an der Mittelmeerküste, im Norden von Israel. Berühmt ist die Altstadt wegen der Kreuzfahrerfestung. Im 12. Jahrhundert war Akko der wichtigste Hafen der Kreuzfahrer und die zweitgrößte Stadt im Heiligen Land.
Für uns Lost Placer ist die alte Zitadelle am interessantesten. Der größte Teil der ca. 40 Meter hohen Zitadelle wurden im späten 18. Jahrhundert unter Pascha Ahmed Jezzar errichtet. Eine besondere Sehenswürdigkeit befindet sich unterhalb der Zitadelle. Hier sind noch unterirdische Anlagen der einstigen Johanniterfestung erhalten. Die Johanniter waren, wie die Templer und der Deutsche Orden, ein Kreuzritterorden. Alle drei Orden waren in Akko mit Rittern und eigenen Festungsanlagen präsent. Die Johanniter (Selbstbenennung nach Johannes dem Täufer) wurden auch Hospitaliter genannt. Damit nahm man Bezug auf ihre Bemühungen, sich um Kranke und Verletzte (zunächst unter den Pilgern und anderen Kreuzfahrern) zu kümmern und in ihre Räumlichkeiten aufzunehmen. Ihre Kleidung war eine einfache Mönchskutte. Die kämpfenden Ritter hatten als Schildwappen ein weißes Kreuz auf rotem Grund.
Wie die anderen Festungen aus der Kreuzfahrerzeit, wurde die Johanniterburg nach der Eroberung durch die Mameluken im Jahre 1291 zerstört. Übrig gebliebene Reste wurden beim Bau der osmanischen Zitadelle eingeebnet und die letzten unterirdischen Gänge vollends zugeschüttet, um als festes Fundament für den Neubau zu dienen.
Heute sind Teile der dunklen unterirdischen Gänge, Gewölbe, Hallen und Kammern wieder ausgegraben und können begangen werden. Sie vermitteln einen Eindruck von der hervorragenden Baukunst des Mittelalters. Die Anlagen sind für den Tourismus mit begehbaren Wegen und ausreichender Beleuchtung hergerichtet. Im Norden der unterirdischen Anlagen hat man sieben schmale Rittersäle ausgegraben. Daran schließen sich Gänge und ein sogenannter „Grand Munir“ an, bei dem es sich vermutlich um eine große Wirtschafts-, Vorrats- und Verwaltungshalle handelt. Von dort zweigt ein großer Speise- oder Zeremoniensaal ab, dessen Kreuzgewölbe von drei mächtigen Rundsäulen getragen werden. Ein schmaler Gang führt zur sogenannten „Bosta“, bei der es sich um die Gebäudereste einer mittelalterlichen Karawanserei handelt, die später in den Festungsbau der Johanniter integriert wurde.
Die Festung wurde während der osmanischen Herrschaft und britischen Mandatsherrschaft als Gefängnis genutzt. Zu den Insassen gehörten auch Anhänger der jüdischen Unabhängigkeitsbewegung.
Templertunnel
Highlight für mich war der 350 Meter lange Templertunnel. Er führte von ihrer Festung im Westen der Stadt durch die Erde unter dem Stadtviertel italienischer Händler zum Hafen an der östlichen Seite der Landzunge von Akko. Seine Bestimmung war klar: Die Templer hatten erkannt, dass sie im Falle einer Belagerung leicht und von ihren Schiffen im Hafen abgetrennt werden konnten und somit an der letzten Fluchtmöglichkeit übers Meer gehindert waren. Um dies zu verhindern, war der mit Tonnengewölben überdachte Tunnel gegraben worden. Die Entdeckung des Tunnels 1994 war eine archäologische und bauhistorische Sensation. Heute ist der Tunnel elektrisch beleuchtet und mit einem Holzsteg versehen.