1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Verlassenes und Historisches auf der Old Route 66 in Illinois
Die historische Route 66 beginnt in Chicago und führte uns in 2 Tagen quer durch Illinois zunächst nach St. Louis in Missouri. Sie verläuft neben dem Highway, auf dem man die Strecke auch an einem Tag schafft, aber nichts sieht. In den letzten Jahren wurde viele historische Gebäude erhalten und restauriert. Wir zeigen Euch hier also nicht nur Verlassenes sondern auch Museen und einfach nur Historisches.
Erster Höhepunkt war schon nach einer knappen Stunde hinter Chicago das 1858 in Form einer gotischen Burg erbaute Old Prison in Joliet. Es wurde 2002 geschlossen. Ein echtes Highlight für Lost Place Fans. Zur geschichtsträchtigen Vergangenheit des Gefängnisses gehört auch der Einsatz als Kulisse für den Kultfilm „The Blues Brothers“ sowie die erfolgreiche Fernsehserie „Prison Break“. Für 20 Dollar könnt Ihr es besichtigen.
Interessant sind die kleinen Orte abseits der Autobahn, die das wahre Amerika abbilden. Der nächste Stopp folgte am berühmten „Gemini Giant“, ein ca. 8 Meter hoher "Muffler Man" aus Fiberglas, der seit den 1960er Jahren neben dem Diner "Launching Pad" steht. In dieser Zeit konnte man in ganz Amerika unzählige dieser Statuen als Werbeträger aller Art mit verschiedensten "Werkzeugen" in der Hand finden. So z.B. mit einem Auspuff (daher die Bezeichnung "muffler"), Presslufthammer, Hot Dog, einer Axt usw. Hier in Wilmington hält die Statue eine Rakete in den Händen, es soll eine Hommage an die Faszination der Amerikaner für die Raumfahrt darstellen. Das benachbarte Diner "Launching Pad" wurde vor ein paar Jahren von Grund auf renoviert und in liebevoller Kleinarbeit in den Originalzustand versetzt.
Ein paar Kilometer weiter in Braidwood hielten wir im „Polk-A-Dot Drive“ im 50iger Jahre Vintage Stil. Das ist eine familiengeführte Burgerbude zu vernünftigen Preisen. Besonderheit sind die leckeren Chilli-Käse-Pommes und das klassische Interior, wie in einem Hollywood Film.
Danach hielten wir kurz am historische Zwei-Zellen-Gefängnis in Gardner, das 1906 erbaut wurde. Es wurde Ende der 1950er Jahre geschlossen:
Der nächste Stopp war in Dwight, wo wir eine historische Texaco Tankstelle besichtigten.
Einen etwas längeren Stopp legten wir im hübschen Städtchen Pontiac ein. Der Ort ist bekannt für seine vielen Wandbilder. Wir besuchten das recht umfangreiche Stadtmuseum zur Geschichte der Route 66. In dem verwinkelten Etagen entdeckten wir aber noch jede Menge andere Ausstellungen von Armeeuniformen bis zu alten Haushaltsgegenständen. Der Eintritt war kostenlos. Ein paar Meter weiter befindet sich noch ein Museum mit alten Pontiac-Autos.
Bevor es zum zu unserem Hotel in Springfield ging, hielten wir noch am Ortseingang von Lincoln um uns ein kleines Flugzeugmuseum anzusehen. Leider war es geschlossen. Für ein paar Fotos reichte es aber.
Am nächsten Morgen fuhren wir in das Zentrum von Springfield, der Hauptstadt von Illinois und besichtigten das imposante Capitol. Das war natürlich nicht "Lost" aber schön anzuschauen. Die Capitols sind in allen amerikanischen Bundesstaaten frei zugänglich. Die üppige Innenarchitektur beeindruckte uns sehr.
Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt war die Menge an leerstehenden Gebäude auffällig. Viele Geschäfte waren leer. Dieses Phänomen begleitete uns an fast allen großen und kleinen Ort im mittleren Westen und im Süden der USA.
Der nächste Stopp war die „Henrys Rabbit Ranch“ in Staunton mit den eingegrabenen VW Golf 1, der in den USA Rabbit hieß. Die Tankstelle ist noch echt Retro und die alten Autos ebenfalls sehenswert.
Ein paar Kilometer weiter kurz vor der Autobahn lohnt sich auch ein Stopp an der „Pink Elephant Antique Mall“ die sich in einem ehemaligen Fabrikgebäude befindet und in der es eine große Anzahl von alten und neuen Souvenirs gibt. Das Softeis in dem benachbarten 50iger Jahre Retro-Diner war sehr lecker.
Das letzte Ziel auf der historischen Route 66 war St. Louis, wo wir nach Süden in Richtung Memphis abgebogen sind. Hier durfte der Besuch der berühmten „Arche“ als Tor zum Westen nicht fehlen. Im Eingang des unterirdischen Zugangs ist ein kleines Museum zur Bedeutung der Stadt bei der Eroberung des amerikanischen Westens zu besichtigen. Die Auffahrt erfolgt in einer recht klapprigen Kapsel in 5 Minuten. Oben erwartet den Besucher ein imposanter Ausblick über St. Louis. Beim Spaziergang durch Downtown, sahen wir dutzende leerstehender Bürogebäude oder Warenhäuser. Alle gut gesichert.